"Schalke ist kein Schlachthof! Gegen die Zerlegung unseres Vereins!"
Das passiert bei Schalkes Fan-Demo
Mit diesen deutlichen Worten haben die Schalke-Fans für Samstag zu einer Demo aufgerufen. Dahinter stecken die beiden Fangruppierungen Supporters Club und die Faninitiative.
"Es ist Zeit aufzustehen! Daher schließen wir uns dem Protest an", schreibt der Supporters Club auf seiner Facebook-Seite.
Fan-Duo geht erneut vorneweg
Die Demo in die Wege geleitet haben Stefan Barta und Katharina Strohmeyer. Beides keine unbekannten Gesichter auf Schalke, organisierten sie schließlich vor sieben Jahren schon den erfolgreichen Protest gegen Viagogo. Mit der umstrittenen Ticketbörse war der Verein damals eine Kooperation eingegangen.
Barta und Strohmeyer schreiben: "Wir ärgern uns fast alle in den letzten Wochen, Monaten, ja Jahren zunehmend über unseren Verein. Natürlich auch oft über die Leistungen auf dem Platz, aber vor allem über das Geschehen neben dem Platz. Inzwischen hat sich eine Stimmung der Frustration, Resignation und Gleichgültigkeit unter vielen Anhängern breit gemacht. [...] Daher glauben wir, dass es jetzt an der Zeit ist, noch einmal gemeinsam aufzustehen. In der Hoffnung, unseren geliebten Verein vor der Zerstörung durch inkompetente und machtbesessene Aufsichts- und Ehrenräte zu retten. Steht jetzt auf und setzt mit uns gemeinsam ein Zeichen."
Demonstration bei der Polizei angemeldet
Die Demo ist indes ordnungsgemäß angemeldet. Das bestätigten Sprecher der Polizei und der Stadt Gelsenkirchen auf SPORT1-Nachfrage. Die Polizei rechnet mit 1500 Teilnehmern.
Um 15.30 Uhr - parallel zum Anpfiff des letzten Bundesliga-Spiels der seit 15 Partien sieglosen Schalker-Mannschaft beim SC Freiburg - wollen die Fans eine blau-weiße Menschenkette rund um das Vereinsgelände auf dem Berger Feld bilden - und zwar unter strenger Einhaltung der Corona-Regeln.
Die Demonstranten sollen demnach zwei Meter Abstand zueinander halten und mit blau-weißem Flatterband verbunden sein. Gegen 16.15 Uhr soll erstmalig überprüft werden, ob die Menschenkette geschlossen ist.
"Dies geschieht mittels einer sogenannten 'La-Ola-Welle' (wie wir sie kennen mit ordentlicher Lautstärke), bei der die Teilnehmer im Uhrzeigersinn, ausgehend vom Ausgangspunkt am Parkplatz C1, nacheinander die Arme in die Luft heben", schreiben die Organisatoren. "Wenn die 'La-Ola-Welle' komplett die Runde macht, haben wir unser Ziel erreicht und werden verschiedene Gesänge anstimmen."
Preis für Kreativität ausgelobt
Außerdem heißt es: Von Pyrotechnik soll abgesehen werden, für das kreativste Banner wird ein Bierpreis ausgelobt. Die Veranstaltung endet um 17.15 Uhr mit dem Singen des Schalker Vereinsliedes.
Die Schalke-Vorstände Jochen Schneider (Sport) und Alexander Jobst (Marketing) äußerten sich dazu: "Wir haben Verständnis für Fans und Mitglieder, die aktuell ihren Unmut über die Situation beim FC Schalke 04 äußern. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist eine Selbstverständlichkeit, wir sehen die Kritik und setzen uns damit auseinander. Wir glauben, nur im Dialog lässt sich das notwendige Vertrauen für eine bessere Zukunft zurückgewinnen und sind dazu jederzeit bereit."