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Kramer: Konkurrenzkampf bei Borussia Mönchengladbach darf nicht ausarten

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Kramer: Konkurrenzkampf bei Borussia Mönchengladbach darf nicht ausarten

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Kramer: Konkurrenzkampf darf nicht ausarten

Borussia Mönchengladbach musste zuletzt zwei Rückschläge verkraften. Bei SPORT1 spricht Christoph Kramer über die Negativerlebnisse und die Stimmung in der Kabine.
Borussia Mönchengladbach gehört zur Spitzengruppe der Bundesliga. Christoph Kramer spricht über den Höhenflug, Trainer Rose und die Möglichkeit, Meister zu werden.
Lukas Rott
Lukas Rott
Borussia Mönchengladbach musste zuletzt zwei Rückschläge verkraften. Bei SPORT1 spricht Christoph Kramer über die Negativerlebnisse und die Stimmung in der Kabine.

Auf die rauschende Party folgte der Kater.

Wenige Tage nach dem großen Sieg gegen den FC Bayern ist bei Borussia Mönchengladbach Ernüchterung eingekehrt.

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Auf das peinliche Aus in der Europa League gegen Basaksehir folgte die 1:2-Niederlage beim VfL Wolfsburg, gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenführung in der Bundesliga.

Am Mittwochabend gegen Paderborn (Bundesliga: Borussia Mönchengladbach - SC Paderborn ab 20:30 Uhr im Liveticker) gilt es nun für das Team von Trainer Marco Rose, zurück in die Spur zu finden.

Im SPORT1-Interview spricht Mittelfeldspieler Christoph Kramer über die jüngsten Rückschläge, die Stimmung in der Kabine und seine Ambitionen, in Max Eberls Fußstapfen zu treten.

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SPORT1: Herr Kramer, wie groß ist die Enttäuschung nach den Niederlagen in der Europa League und Bundesliga?

Christoph Kramer: Niederlagen sind generell immer bitter. Aber gerade in der Nachspielzeit in zwei wichtigen Spielen ist es schon sehr ärgerlich.

SPORT1: Kommt nach dem Glück, das Gladbach hatte, jetzt Pech hinzu?

Kramer: Es hat immer was mit Glück und Pech zu tun. Trotzdem darfst du gegen Istanbul Basaksehir in 90 Minuten zu Hause nicht verlieren. Auch wenn du viele Chancen liegen lässt und spät einen unglücklichen Gegentreffer bekommst – du darfst dieses Spiel nicht verlieren. Wolfsburg hingegen hat viel Druck gemacht. Sie haben das Tor sehr spät gemacht, also hatten wir keine Chance, darauf zu reagieren.

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SPORT1: Hatte die Pleite gegen Basaksehir Einfluss auf das Spiel in Wolfsburg?

Kramer: Natürlich. Es war ein großes Ziel von uns, europäisch zu überwintern. Es war keine einfache Gruppe, aber trotzdem eine Gruppe, von der ich gedacht hatte, dass wir weiterkommen.

SPORT1: Die Hinrunde war sehr hart. Hat zuletzt etwas die Kraft gefehlt, um die Spiele für sich zu entscheiden?

Kramer: Um Kraft geht es nie am Ende, sondern immer am Anfang. Wenn der Motor einmal an ist, dann ist er an, dann läuft es. Es ist in Englischen Wochen immer die Frage, wie man reinkommt. Die körperliche Kraft sollte nie ein Grund sein und ist es bei uns auch nicht.

SPORT1: Gladbach hatte eine super Serie, mit fast zwei Monaten an der Tabellenspitze. Wie groß ist die Sorge, dass diese Niederlagen jetzt einen Knacks geben könnten?

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Kramer: Dass wir nicht unbesiegbar sind und mal den Platz an der Spitze verlieren würden, war uns allen klar. Wichtig ist, wie wir jetzt damit umgehen. Wir müssen richtige Lehren aus den Spielen ziehen. Wir sollten uns nicht vom Tabellenbild leiten, sondern einfach da weitermachen, wo wir die Saison angefangen haben.

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SPORT1: Ist die Stimmung in der Kabine gekippt?

Kramer: Wenn man zweimal so verliert, ist es schon ein gewisser Stimmungsdrücker. Das ist normal und menschlich, aber daran denken wir nicht im nächsten Spiel.

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SPORT1: Der Gladbacher Kader ist groß. In der zweiten Saisonhälfte wird vielleicht nicht mehr jeder so zum Spielen kommen. Ist das eine Sorge oder motiviert das?

Kramer: Das kann beides sein. Ich finde einen Konkurrenzkampf immer gut, aber er darf nicht dazu ausarten, dass es schlechte Stimmung gibt. Aber ich habe bei uns keine Bedenken, weil wir einen sehr sauberen Kader haben. In unserer heutigen Zeit sind die Menschen sehr ichbezogen, aber ich habe bei uns das Gefühl, dass wir uns füreinander freuen können. Das ist eine Stärke unserer Mannschaft.

SPORT1: Sie haben Ihren Vertrag bis 2023 verlängert. Was hat den Ausschlag gegeben, sich so lange an Gladbach zu binden?

Kramer: Ich fühle mich sehr wohl hier. Viele sagen, man muss seine Komfortzone verlassen, um sich zu entwickeln. Ich aber habe für mein Leben entschieden, dass es genau das ist, was mich zum besten Sportler macht, der in mir steckt. Ich brauche den Spaß im Fußball und im Leben. Der Spaß, hierherzukommen, ist meine größte Motivation. Das zeigt mir, dass ich hier genau am richtigen Fleck bin.

SPORT1: Nicht nur Sie haben verlängert, sondern auch andere. Ist das die Hoffnung darauf, dass die Mannschaft zusammenbleibt und etwas Großes entstehen kann?

Kramer: Gute Spieler bleiben nicht mehr ein bis zwei Jahre bei Gladbach, sondern drei bis vier. Das ist ein Lob für den ganzen Verein. Gladbach ist nicht mehr die ganz krasse Zwischenstation, wie es früher einmal war. Das zeigt, wie gut die Arbeit in den vergangenen Jahren war. Die Verlängerungen waren ein Zeichen, dass die jungen talentierten Spieler, die einen hohen Marktwert haben, daran glauben, dass hier richtig was entsteht.

SPORT1: Einer dieser jungen Spieler ist Denis Zakaria. Kann man auch ihn davon überzeugen, länger zu bleiben? Sein Marktwert ist gestiegen und er weckt viele Begehrlichkeiten.

Kramer: Ich lese auch immer nur davon. Es ist unfassbar, was er diese Hinrunde gespielt hat. Er ist ein richtig guter Spieler, der seinen Weg vielleicht noch mal außerhalb Gladbachs gehen wird und gehen muss. Trotzdem hat er Gladbach viel zu verdanken und weiß, was er hier hat. Aber was bei solchen Ausnahmespielern passiert, weiß ich nicht und dafür habe ich auch kein Gefühl.

SPORT1: Zakaria gehört zur French Connection. Kann Grüppchenbildung gefährlich werden?

Kramer: Grüppchenbildung ist normal und gibt es überall. Es ist ja klar, dass die französischsprachigen Spieler sich zusammentun. Und trotzdem sind wir eine Mannschaft. Trotz der Sprachbarriere und meines schlechten Englischs verstehe ich mich zum Beispiel sehr gut mit Marcus Thuram und kann wirklich mit ihm lachen. Ich sehe da keine Gefahr.

SPORT1: Die Kaderzusammenstellung ist die Aufgabe von Max Eberl. Was bedeutet er für die Borussia mittlerweile?

Kramer: Es ist fast ein Alleinstellungsmerkmal in der Bundesliga, dass man sich so etabliert, so gut wirtschaftet, ohne durchzudrehen und so kontinuierlich nach oben klettert. Das ist einfach eine sensationelle Leistung und da gibt es auch keine zwei Meinungen. Dass es für die Borussia in den vergangenen Jahren immer weiter nach oben ging, sind die Früchte der Arbeit von Max und seinem Team.

SPORT1: Ihr Vertrag geht bis 2023. Gibt es schon Pläne für die Zeit danach - vielleicht sogar für die Zeit nach der Karriere?

Kramer: Ich habe darauf noch keine großartigen Gedanken verschwendet. Dafür bin ich noch zu gut im Saft (lacht). So eine Max-Eberl-Position wäre nichts für mich. Ich muss das Gras unter den Füßen spüren und irgendwas mit der täglichen Arbeit auf dem Platz machen. Aber im Büro sitzen und die Fäden im Hintergrund ziehen - das wäre Stand heute nichts für mich.