Der frühere FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hat das Verhalten von Spielern und Trainern während der Partien der Bundesliga heftig kritisiert.
Ex-Schiri: Kriegsähnliche Zustände
"Wir haben eine unfassbare Aggression auf dem Platz", sagte der 51-Jährige der Bild-Zeitung: "Das sind mittlerweile kriegsähnliche Zustände. Ich frage mich immer, was die genommen haben, um so von null auf 100 zu kommen."
Nach Ansicht Kinhöfers müsse man sich bei diesen "Vorbildern" nicht wundern, "dass im Amateurfußball Woche für Woche Schiedsrichter beleidigt, bedroht und verprügelt werden".
Laut dem Ex-Referee, der die Trainer Friedhelm Funkel, Pep Guardiola und Jürgen Klopp namentlich kritisiert, sind "fairer Umgang auf dem Spielfeld, Respekt gegenüber den Gegenspielern und Schiedsrichtern nur leere Worte".
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Zu Eintracht Frankfurts David Abraham, der Freiburgs Trainer Christian Streich am Wochenende unsanft zu Boden stieß, sagte der 51-Jährige: "Die Spieler schalten auf dem Platz alles aus, ihnen ist alles egal. Auch hohe Strafen. Deshalb zweifele ich an, dass höhere Strafen im Profifußball die gewünschte Abschreckung haben." Abraham wurde für seine Aktion sieben Wochen lang gesperrt - für Kinhöfer "das untere Strafmaß".
Kinhöfer mit scharfer Kritik an Klopp und Guradiola
Der ehemalige Unparteiische führte auch weiteres Beispiel aus der Bundesliga an:"Bei Schalke gegen Düsseldorf werden fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt. Nach zwei Minuten führt Funkel an der Linie einen Veitstanz auf, will so den Abpfiff erzwingen. Er hat gefühlte 1000 Bundesliga-Spiele als Trainer erlebt und noch nie wurde ein Spiel schneller abgepfiffen, nur weil er an der Linie herumtobt."
Aber auch wie sich Guardiola im Spiel gegen Liverpool "aufgeführt" habe – "unfassbar! Und Klopp, den jeder mag, verliert jedes Maß, wenn etwas gegen seine Mannschaft entschieden wird."
Eines der letzten großen Vorbilder sei Jupp Heynckes, der auch in der Niederlage Größe gezeigt habe: "Solche Typen gibt es heute nicht mehr."