Hertha BSC hat wie erwartet auf die sportliche Talfahrt reagiert und Cheftrainer Ante Covic beurlaubt.
Fix: Klinsmann neuer Hertha-Coach
Der Nachfolger: Jürgen Klinsmann! Das bestätigte der Verein am Mittwoch.
Der ehemalige Bundestrainer soll Hertha BSC wieder in die Erfolgsspur führen, für 14.30 Uhr ist eine Pressekonferenz anberaumt, für 16 Uhr das erste Training.
Klinsmann wird die Hertha bis zum Saisonende übernehmen. Wie die Bild-Zeitung berichtet, wird er dabei vom ehemaligen Bundesliga-Coach Alexander Nouri und dessen Ex-Assistenten Markus Feldhoff unterstützt. Als Torwarttrainer werde zudem Bundestorwarttrainer Andreas Köpke zur Hertha kommen. Als Teammanager werde Ex-Kapitän Arne Friedrich in die Hauptstadt zurückkehren.
Bleibt Covic Hertha erhalten?
"Die Entscheidung ist uns ungeheuer schwergefallen, denn Ante ist seit mehr als 20 Jahren Teil von Hertha BSC. Er hat den Job als Cheftrainer der Profimannschaft seit Sommer mit sehr viel Leidenschaft, Fachwissen und Akribie gelebt", wird Geschäftsführer Michael Preetz in einer Pressemitteilung zitiert: "Letztlich waren wir mit Blick auf die Entwicklung und die letzten Resultate der Meinung, dass Handlungsbedarf bestand. Wir bedauern diese Entwicklung."
Zugleich erklärte Preetz, dass man zu gegebener Zeit mit Covic über "alternative Möglichkeiten zur Einbindung bei Hertha BSC sprechen" werde.
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Klinsmann vom Aufsichtsrat auf den Trainerstuhl
Klinsmann war erst vor wenigen Wochen in den Aufsichtsrat der Hertha berufen worden und sollte den Klub zusammen mit Covic in eine goldene Zukunft führen. Doch nach dem blamablen 0:4 gegen Augsburg zog die Hertha nun die Reißleine.
In der Tabelle rutschte der ambitionierte Klub mit nur elf Punkten aus zwölf Spielen auf den 15. Rang ab. Hertha BSC muss sich auch aufgrund eines fordernden Restprogramms auf den Abstiegskampf einstellen.
Der langjährige Berliner Jugendtrainer Covic hatte seinen ersten Chefposten in der Bundesliga im Sommer als Nachfolger von Pal Dardai angetreten.
Rudi Völler: "Freue mich für Jürgen"
Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler hat die Rückkehr von Jürgen Klinsmann in die Bundesliga als Trainer von Hertha BSC begrüßt. "Ich freue mich für Jürgen, dass er wieder da ist", kommentierte der 59 Jahre alte Sport-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen vor dem Rückflug vom Champions-League-Spiel in Moskau die Nachricht aus der Hauptstadt. "Mit seinem Ehrgeiz, den er schon als Spieler hatte, wird er bei den Berlinern zeigen, was in ihm steckt."
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Völler war zusammen mit Klinsmann 1990 in Rom Weltmeister geworden. Im Jahr 2004 hatte Klinsmann die Nachfolge von Völler als Bundestrainer bei der deutschen Nationalmannschaft angetreten, nachdem Völler nach dem EM-Vorrunden-K.o. 2004 in Portugal als Teamchef zurückgetreten war.
Druck auf Preetz wächst
Nach dem Trainer-Rauswurf wird der Druck auf Michael Preetz größer. Investor Windhorst, der 224 Millionen Euro für 49,9 Prozent der KGaA-Anteile bezahlt hat, will Hertha BSC als nationalen Spitzenklub ("Big City Club") und Dauergast im Europapokal sehen. Dafür muss Preetz den passenden Trainer finden, der ab der kommenden Saison langfristig übernehmen soll.
Der Wunschkandidat vieler Fans heißt Niko Kovac. Der bei Bayern München entlassene Coach mit Berliner Wurzeln wollte laut kicker in dieser Saison keinen neuen Verein übernehmen. Im nächsten Sommer könnte Kovac dann aber für Hertha frei sein.