Das neue Präsidium des 1. FC Köln ist gerade mal zwei Monate angekommen, da fliegt ihm alles um die Ohren.
Brunos böser Boomerang
Armin Veh hat als Geschäftsführer Sport hingeschmissen. Dazu kommt der sportliche Misserfolg und der bedrohliche Absturz auf den Abstiegsplatz.
Vor zwei Jahren hat der Verein im Falle Stöger erlebt, was es heißt, Entwicklungen zu spät zu erkennen. Deshalb erfolgte gestern die Trennung von Trainer Beierlorzer.
Diese war natürlich keineswegs nur vom Ausgang des Spieles gegen Hoffenheim abhängig. Und doch war dieses letzte Spiel von Beierlorzer das Ende einer Serie der Pannen, der fehlenden positiven Signale und eben der Erfolglosigkeit.
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Kader-Entwicklung nicht vorangetrieben
Der Elfmeter im Spiel gegen Hoffenheim steht auch symbolisch für Achim Beierlorzer. Er hatte mit seiner Mannschaft in den letzten Wochen durchaus auch viel Pech.
Die Entscheidung gegen ihn hat aber darüber hinaus eine perspektivische Grundlage. Beierlorzer hat seine angekündigte Spiel-Philosophie bis auf 70 Minuten gegen Dortmund annähernd nie auf den Platz gebracht. Er hat die Entwicklung eines durchaus guten Kaders nicht vorangetrieben, Spieler wie Mere, Cordoba und Modeste wurden unter ihm zu Problemfällen.
Nachdem man eben einst bei Stöger viel zu lange zögerte, hat man nun früh- und vielleicht rechtzeitig auf eine negative Entwicklung reagiert.
Veh nahm das Risiko mit Beierlorzer
Im Sommer war Bruno Labbadia auf dem Markt und er wäre wohl auch gekommen.
Das hätte gepasst. Ein erfahrener Coach für einen Aufsteiger, mit guter Trainer-Referenz, mit einer aus Spielerzeiten guten Beziehung zum Verein, ein bekennender Freund der Großstadt Köln und ganz wesentlich: ein temperamentvoller und zu Köln passender Typ.
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Veh jedoch ging den anderen Weg und entschied - statt des erfahrenen Trainers Labbadia - nach Markus Anfang ein weiteres Greenhorn auszuprobieren. Dieser Weg war durchaus kreativ und authentisch, aber eben auch eindeutig riskanter und als Aufsteiger durchaus sogar ein wenig großkotzig.
Veh nahm das Risiko. Ausbaden müssen es jetzt die Anderen.
Köln-Bosse sind nicht zu beneiden
In der nun prekären Situation hat Labbadia als Trainer abgewunken. Sie wollten ihn im Sommer nicht, als Feuerwehrmann will nun er sie nicht.
Brunos böser Boomerang trifft den FC auf einem Markt der fehlende Alternativen mitten ins Herz, aus Labbadias Sicht ist er absolut nachvollziehbar.
Die Vereinsführung muss nun schnell kreativ werden und in den nächsten 15 Tagen nicht nur einen Trainer finden, sondern auch einen sportlichen Leiter, der diesen Trainer trägt.
Ein Doppeljob, um den das Präsidium und der kommissarische Sportchef Frank Aehlig nicht zu beneiden sind.