Die Sommer-Vorbereitung verbringt der FC Bayern in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten. Vom 15. bis zum 24. Juli reist der Deutsche Meister zur "Audi Summer Tour" in die USA und präsentiert sich dort seinen amerikanischen Fans.
FC Bayern öffnet sich der Welt
Der Mann, der sich um diesen Teil der Vermarktung kümmert, heißt Jörg Wacker. Der Vorstand für Internationalisierung und Strategie arbeitet an der Ausrichtung der Bayern gegenüber den ausländischen Fans und Sponsoren.
In einem Interview mit der tz erklärte Wacker nun ausgiebig, warum es so wichtig ist, sich den internationalen Märkten zu öffnen: "Zum Spitzenspiel gegen Dortmund gab es in China mitten in der Nacht ein Fan-Fest mit über 1.000 Bayern-Anhängern. Giovane Élber war für uns vor Ort. Er hat mir am Telefon berichtet: 'Jörg, du kannst dir nicht vorstellen, was hier los ist.' Die Leute dort waren extrem euphorisch, sie fiebern regelmäßig bei unseren Spielen mit, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Die Fans in Shanghai und New York sind genauso unsere Fans wie die in Pasing."
Chinesische "Außenstelle" Wagner
In China hat der Klub sowieso einen ganz eigenen "Vermarkter". Sandro Wagner ist zwar kein Spieler des FC Bayern mehr, werde aber trotzdem mit dem Verein in Verbindung gebracht und habe deswegen immer noch enorme Auswirkung auf die Vermarktung.
"Er ist ja einer vom FC Bayern und dadurch jemand, der den Verein in China repräsentiert. Klar sind wir ab und an mit ihm in Kontakt und schauen, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen."
Nun steht aber die Reise in die USA an. In Bezug auf die Staaten hat der FC Bayern eine passende Vermarktungsfigur gefunden. Alphonso Davies ist zwar nicht Teil der diesjährigen Tour, da er erst kürzlich beim GOLD-Cup spielte, kann für die Bayern aber in Zukunft auch abseits des Platzes wichtig werden: "Er kommt aus Kanada, und jeder Fußballfan in den USA kennt ihn. Er kann uns in Zukunft helfen, unsere Fans in Nordamerika noch besser anzusprechen."
Zugpferd James verloren
Die sportlichen Probleme der letzten Saison haben sich auch auf die Vermarktung ausgewirkt. Wacker sieht einen klaren Bezug des frühen Ausscheidens aus der Champions League auf die Entwicklung der Marke.
"Wir waren dreimal im Königsklassen-Finale, haben sie 2013 gewonnen. Die Champions League ist weltweit weitaus präsenter als jede nationale Liga. Umso mehr waren wir enttäuscht, dass wir im Vergleich zu den vergangenen Jahren so früh ausgeschieden sind."
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Trotzdem sei das ausländische Interesse am deutschen Spitzenklub enorm: "Über 90 Prozent unserer Facebook-Follower kommen aus dem Ausland." Grund dafür seien oft auch die ausländischen Spieler im Kader, die den Ruf des Vereins nach außen tragen. Zuletzt erfüllte James Rodríguez diesbezüglich eine wichtige Rolle: "James war ein super Zugpferd im Hinblick auf Süd- und Mittelamerika."
Wacker hat bereits ein neues Zugpferd im Visier: Neuzugang Lucas Hernández hat laut ihm "großes Potenzial".
Besonders imponiert hat dem Strategie-Chef der Auftritt des Franzosen auf seiner Vorstellungs-Pressekonferenz: "Es hat mir extrem gut gefallen, wie er aufgetreten ist. Lucas ist gradlinig, sieht auch noch gut aus und wird bei den Fans sicherlich gut ankommen."