Vergangene Woche wurde Hasan Salihamidžić in Madrid gesichtet.
Schnappt Bayern bei Griezmann zu?
Es habe ein Treffen mit Julen Lopetegui, dem ehemaligen Trainer von Real Madrid gegeben, berichteten in der Folge die spanischen Gazetten.
"Ich war in Madrid", bestätigte der Sportdirektor des FC Bayern am vergangenen Samstag im ZDF-Sportstudio. "Ich habe mich mit einem Berater getroffen, aber nicht mit seinem", schob Salihamidžić jedoch umgehend nach.
War Salihamidžić wegen Griezmann in Madrid?
Spätestens seit Dienstagabend steht diese Aussage nun in einem neuen Licht, denn Antoine Griezmann verkündete in einer emotionalen Videobotschaft seinen Abschied von Atlético Madrid im kommenden Sommer.
Darf man nun eins und eins zusammenzählen? Hätte der deutsche Rekordmeister überhaupt Chancen im Werben um einen der begehrtesten Offensiv-Künstler des Planeten?
Griezmann lobt die Bundesliga
"Die Bundesliga ist sehr attraktiv, es wird Angriffsfußball gespielt, es fallen viele Tore", ließ der 28-Jährige im vergangenen November im kicker verlauten.
Zwei Wochen zuvor hatte Atlético bei Borussia Dortmund eine herbe 0:4-Klatsche hinnehmen müssen.
Ob er sich denn einen Wechsel in die höchste deutsche Spielklasse vorstellen könne: "Das könnte sein", ließ sich Griezmann damals schon alle Türen offen, obwohl er erst wenige Monate zuvor seinen auslaufenden Vertrag bei den Colchoneros bis 2023 verlängert hatte.
Hernández ein Kumpel von Griezmann
Inzwischen halten die Bayern womöglich einen weiteren Trumpf in ihren Händen: Lucas Hernández, denn er und Griezmann sind sehr gute Freunde.
Als der Wechsel seines Teamkollegen aus Klub und Nationalmannschaft zum FC Bayern bekanntgegeben wurde, postete Griezmann ein Bild auf Instagram - aus der erfolgreichen WM-Zeit in Russland.
"Es ist traurig, dich gehen zu sehen, mein Freund. Ich wünsche dir nur das Beste bei deinem neuen Verein", stand darunter.
Wird dieser "neue Verein" nun auch Griezmanns neuer Verein? Mit Corentin Tolisso, Kingsley Coman und Benjamin Pavard sowie Hernández würde er ab Sommer auf eine bereits bestehende "French Connection" in München treffen.
Interesse bereits 2014
Falls die Bayern sich tatsächlich die Dienste des begnadeten Linksfußes sichern wollen, müssten sie allerdings tief in die Tasche greifen. Sehr tief.
Geschätzte 120 Millionen Euro an Ablöse werden für den Weltmeister fällig. Hinzu kommen die üppigen Gehaltsvorstellungen des Franzosen, der wohl von seinem aktuellen Verdienst nur ungern Abstriche machen wird - ein Gesamtpaket, das alle bisherigen Dimensionen im finanziellen Gefüge des deutschen Rekordmeisters sprengen würde.
Dennoch: In den vergangenen Jahren hielten sich die Transfer-Ausgaben der Bayern in Grenzen, mit dem Transfer von Hernández hat man bereits neue Maßstäbe gesetzt, und Uli Hoeneß kündigt seit Monaten einen rauschenden Transfersommer an der Säbener Straße an.
Dazu kommt: Griezmann war schon einmal Thema in München. Bereits im Jahr 2014 beschäftigte man sich in Person des damaligen Chefscouts Michael Reschke mit dem Offensivallrounder. Dies bestätigte Reschke im Dezember 2017 im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.
Schnappen die Bayern im Jahr 2019 nun endlich zu?
Barcelona in der Favoritenrolle
Dagegen spricht, dass der andere FCB als heißester Anwärter auf Griezmann gilt. Bereits im vergangenen Sommer stand er kurz vor einem Wechsel zum FC Barcelona.
Nun sieht es danach aus, als wolle sich der Angreifer nach einem eher enttäuschenden Jahr bei Atlético endlich seinen großen Traum erfüllen: den Champions-League-Titel.
Der FC Barcelona wie auch die spanische Liga sind in puncto Strahlkraft und Qualität aktuell mindestens eine Stufe über der Bundesliga und dem FC Bayern anzusiedeln.
Zaubert Griezmann an der Seite von Messi?
Der Gewinn des ersehnten Henkelpotts dürfte in Barcelona an der Seite von Lionel Messi realistischer sein als in München.
Zudem fühlt sich Griezmann in Spanien mittlerweile mehr als heimisch, kennt die Liga bestens.
Bereits seit seinem 14. Lebensjahr lebt der Franzose auf der iberischen Halbinsel. Über die Jugendakademie von Real Sociedad in San Sebastián machte er seinen Weg zu den Profis, bis es ihn im Jahr 2014 zu Atlético verschlug.
Verzockt sich Barca?
Barça gilt daher aktuell als absoluter Top-Favorit auf eine Verpflichtung des französischen Weltmeisters.
Die Katalanen haben sich allerdings in den vergangenen Jahren einige hochkarätige Offensiv-Waffen gegönnt, die den Spieler-Etat bereits enorm belasten.
Man muss sich wohl zunächst von hochbezahlten Spielern wie beispielsweise Philippe Coutinho trennen, damit das Projekt Griezmann Wirklichkeit werden kann.
Gelingt dies nicht, könnten die Chancen des FC Bayern auf eine Verpflichtung steigen. Erfolgversprechende Argumente hätten die Münchner.