Matthias Sammer ist nach der überraschenden 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg hart mit dem BVB ins Gericht gegangen.
Sammer über BVB: Keine Champions
"Da kommt Borussia Dortmund mit dem öffentlichen Maßstab, dass sie ohnehin schon Deutscher Meister seien. Aber die sind unreif, die sind einfach unreif. Das Spiel wurde nicht sportlich entschieden, sondern im Kopf", sagte der externe Berater der Dortmunder bei Eurosport.
"Das sieht man schon länger. Die Frage ist, ob alle Spieler wussten, was auf sie zukommt. Die jungen wie Sancho und Hakimi wussten es nicht", so Sammer, der mangelnde Erfahrung als Grund für die Niederlage gegen den FCA, der "ums Überleben kämpfte", anbrachte.
"Mit 19 kannst du noch kein Champion sein. Du musst 90 oder 95% geben, 60% reicht nicht. In Spielen wie gegen Augsburg, Düsseldorf oder Nürnberg verhalten sich die Borussen nicht wie Champions, sondern wie eine Durchschnittsmannschaft. Das ist eine nüchterne Analyse, kein Draufhauen".
CHECK24 Doppelpass mit Friedhelm Funkel und Hans Meyer - Sonntag ab 11 Uhr LIVE im Free-TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM
Sammer hofft auf deutliche Worte
Sammer forderte eine schonungslose Aufarbeitung der letzten Spiele, in denen gehäuft individuelle Fehler zu Gegentreffer geführt hatten.
"Wenn Du nicht irgendwann an den Punkt kommst, wo du sagst: Jetzt ist klar: Das ist es - und jetzt alle zusammenreißen - dann ist es wie schleichendes Gift. Und das ist immer gefährlich", warnte der 51-Jährige.
Jetzt das Trikot der Bundesligisten kaufen - hier geht es zum Shop! | ANZEIGE
Der Europameister von 1996 vermisst derzeit eine klare Ansprache bein den Schwarz-Gelben. Die Führungsspieler müssten nun den Finger in die Wunde legen.
"Wenn du Großes erreichen willst und die Wahrheit nicht öffentlich benennst, wird es schwierig. Wo ist denn das Problem, wenn in einer herausragenden Saison in Dortmund jetzt mal einer richtig auf den Tisch haut und sagt: 'Das geht mir auf den Keks'? Ohne sich danach gleich wieder im nächsten Satz dafür zu entschuldigen."
Zorc "sehr enttäuscht"
Auch Sportdirektor Michael Zorc war bedient. "Wenn wir verlieren ist klar, dass wir nicht zufrieden sind und sehr enttäuscht", sagte der 56-Jährige in einer nur knapp einminütigen Stellungnahme nach der zweiten Saison-Niederlage.
Augsburg habe "extreme Begeisterung, Leidenschaft und Laufbereitschaft auf den Platz gebracht", lobte Zorc: "Man konnte schon mit dem Anstoß sehen, was sie wollten: Da haben sie einfach den Ball ins Aus gekickt, damit sie uns zu Fehlern zwingen - und wir haben ihnen den Gefallen getan, haben zu einfache Fehler gemacht bei den Gegentoren."