Bayern München hat im Fernduell mit Borussia Dortmund um die deutsche Meisterschaft seine Muskeln spielen lassen und erstmals seit 161 Tagen die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen. (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga)
Bayern überholt BVB nach Kantersieg
Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac schoss sich beim ungefährdeten 6:0 (2:0) über den enttäuschenden Europacup-Aspiranten VfL Wolfsburg auch für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch gegen den FC Liverpool warm.
Obwohl der BVB gleichzeitig 3:1 gegen den vfB Stuttgart gewann, liegen die punktgleichen Münchner nun mit zwei Toren vor den Westfalen.
Kovac: "Noch gar nichts passiert"
"Ich bin mit dem Spiel sehr zufrieden, was wir heute an den Tag gelegt haben, hat mir sehr gefallen", sagte FCB-Trainer Niko Kovac bei Sky. "Wir waren zu keinem Zeitpunkt in Schwierigkeiten und hätten noch mehr Tore schießen können. Es war eine gute Fortsetzung nach dem Gladbach-Spiel. Aber es ist noch gar nichts passiert, wir sind jetzt Tabellenführer mit zwei Toren Vorsprung."
Kovac blickte auch schon Richtung Liverpool: "Wir haben noch ein wichtiges Spiel am Mittwoch. Das wollen wir genauso konzentriert angehen und wenn möglich gewinnen und dann schauen wir mal, was die Zukunft bringt."
So hielt es auch Uli Hoeneß. "Wir sind natürlich glücklich, dass wir jetzt endlich wieder mal da oben sind am Platz an der Sonne, das ist schön", sagte der Präsident mit einem Dauergrinsen. Dann aber schwenkte er um und offenbarte, was wirklich wichtig ist. "Wir werden uns jetzt alle mal auf das Spiel am Mittwoch konzentrieren", sagte Hoeneß - und ging beschwingt davon.
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Nationalspieler Serge Gnabry (34.) brachte die äußerst souveränen Bayern vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena in Führung. Torjäger Robert Lewandowski erhöhte (37.) noch vor der Pause und avancierte mit seinem 196. Bundesliga-Tor zum treffsichersten Ausländer im deutschen Oberhaus. James (52.), Thomas Müller (76.), Joshua Kimmich (82.) und erneut Lewandowski (85.) sicherten den höchsten Saisonsieg der Münchner, die die Spitzenposition am sechsten Spieltag Ende September verloren hatten.
"Mich freut, wie wir heute gespielt haben", sagte Lewandowski nach der Gala bei Sky. "Das war ein gutes Spiel von uns, auch Richtung Champions League."
Wolfsburg, zuvor fünf Spiele ungeschlagen, wartet damit auch nach dem 26. Pflichtspiel bei den Bayern auf den ersten Sieg (zwei Unentschieden). (SERVICE: Ergebnisse der Bundesliga)
Kovac setzt auf ausgemustertes Trio
In der ersten Begegnung nach der Ausbootung durch Bundestrainer Joachim Löw setzte Kovac in seiner Startelf demonstrativ auf die nun ehemaligen Nationalspieler Jerome Boateng, Mats Hummels und Müller. Das Ex-Weltmeister-Trio war sichtlich bemüht, Löw Lügen zu strafen. Während das Abwehrduo bissig und fehlerfrei verteidigte, legte Müller für Gnabry die Führung auf. Er war nach schönem Dribbling von Kimmich und Müllers Querpass einen Schritt schneller als der in dieser Szene schläfrige Robin Knoche.
Es war 16.04 Uhr, der Rekordmeister war wieder Tabellenführer. "Spitzenreiter, Spitzenreiter", skandierten die Bayern-Fans - in Dortmund, wo die Borussia Kellerkind VfB Stuttgart zu Gast hatte, stand es noch 0:0. In die folgenden unschönen Beleidigungen aus der Südkurve Richtung BVB fiel das 2:0, das Gnabry diesmal vorbereitete. Lewandowski musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben.
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Wolfsburg nur durch Gerhardt gefährlich
Der Zwischenspurt der überlegenen Bayern täuschte ein wenig über eine bis dahin glanzlose Vorstellung hinweg. Zwar hatten die Hausherren den auswärtsstarken VfL stets im Griff, nur bei Yannick Gebhardts Kopfball (27.) kam Gefahr auf. Im Spiel nach vorne fehlten aber meist die Überraschungsmomente. Hummels hatte allerdings vor der Pause sogar das 3:0 auf dem Fuß (45.+1).
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Dies besorgte schließlich James mit einem schönen Linksschuss von der Strafraumgrenze. Für Kovac war das dritte Tor das Signal, Kräfte für Mittwoch zu schonen, er wechselte Gnabry und Javi Martinez sowie später noch James aus. An der Münchner Dominanz änderte dies nichts, der Sieg hätte wesentlich höher ausfallen müssen. Dafür war der Jubel umso lauter, als um 16.59 Stuttgarts Ausgleich aus Dortmund verkündet wurde.