Bayern München wird im Rahmen seiner USA-Reise im kommenden Sommer eines seiner Spiele im Stadion der Kansas City Chiefs aus der NFL bestreiten. Dies sagte Clark Hunt, Besitzer und Franchise-Chef der Chiefs, in der Bild. Das Team um Quarterback Patrick Mahomes spielt im 76.000 Zuschauer fassenden Arrowhead Stadium.
Chiefs-Boss über Bayern-Einstieg
Die Familie Hunt ist auch Eigentümerin des MLS-Klubs FC Dallas, mit dem der deutsche Rekordmeister eine Kooperation unterhält.
"Wir haben die Kooperation vor einem Jahr begonnen. Sie ist sehr auf die Entwicklung von Spielern ausgelegt. Vier, fünf unserer Jugendspieler vom FC Dallas haben inzwischen bei Bayern trainiert, Chris Richards wurde transferiert", erklärte Hunt, der zum deutschen Rekordmeister mittlerweile eine enge Beziehung aufgebaut hat.
Dallas und Bayern arbeiten im Nachwuchsbereich intensiv zusammen
Insbesondere im Nachwuchsbereich wollen beide Teams intensiver und vermehrt zusammenarbeiten. "Hoffentlich können Spieler aus dem Nachwuchs-System der Bayern in Zukunft professionell bei uns spielen. Wir hingegen können helfen, auch Spieler in Südamerika zu finden, die dann womöglich erst in Dallas spielen, ehe sie nach München wechseln", so Hunt.
In Kansas City spielt zudem auch der MLS-Klub Sporting, bis 2006 ebenfalls im Besitz der Hunts, seitdem aber geführt von einer Investorengruppe.
Für den FC Bayern ist es im Sommer bereits die vierte Reise in die USA seit 2014. Die Spielorte und den Zeitraum wollen die Münchner erst am 27. März bekanntgeben. Durch die Bekanntheit und Popularität der Bayern-Stars soll der amerikanische Fußball profitieren, hofft Hunt: "Die regelmäßige Präsenz der Bayern in den USA hilft, Fußball in den Staaten immer populärer zu machen."
Einstieg beim deutschen Rekordmeister unwahrscheinlich
Darüber hinaus will der amerikanische Klubbesitzer von den Münchnern lernen, wie eine globale Marke aufgebaut werden könne. Einen Einstieg beim Rekordmeister kann sich Hunt allerdings noch nicht vorstellen. Die 5-Prozent-Anteile des FC Bayern, die theoretisch noch zur Verfügung stehen, würden den Machtansprüchen der Familie Hunt nicht genügen.
"Wenn wir einsteigen, wie in Dallas oder bei den Chiefs, sind wir sehr aktiv, wollen regieren. Ich bin sehr zufrieden mit unserer aktuellen Zusammenarbeit", verriet Hunt.
Die 50+1-Regel des deutschen Fußballs ist für ihn ohenhin ein Rätsel: "Eine sehr ungewöhnliche Regel in Zusammenhang mit Profi-Sport. Aber es gab sicher gute Gründe, sie einzuführen, etwa, um die Historie der Klubs zu schützen. Und sie hat bestimmt auch dazu beigetragen, dass die Bundesliga wirtschaftlich eine der erfolgreichsten Ligen der Welt ist."