Hoeneß trauert um Assauer
Assauer starb im Alter von 74 Jahren, in den vergangenen Jahren litt er an der Alzheimer-Erkrankung.
Schalke bestritt am Mittwochabend das Pokalspiel gegen Düsseldorf mit Trauerflor. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hielt vor dem Anpfiff eine kurze Ansprache aus dem Mittelkreis:
"Liebe Schalke-Familie, heute Nachmittag erreichte uns die Nachricht vom Tod unseres Rudis. Wir alle wissen, ohne Rudi wären wir alle nicht hier. Rudi ist der Architekt des modernen Schalke. Wir alle wussten um den Gesundheitszustand von Rudi. Und vielleicht ist es sogar, so schwer es ist, eine Erlösung für ihn. Rudi hat mich 1994 zu Schalke geholt. Das, was sich Rudi für heute am meisten wünschen würde, wäre ein gutes Fußballspiel. Und das möchten wir als Schalker Familie ihm heute geben. Lieber Rudi, wir sind alle unendlich traurig und werden dich nie vergessen."
Im Anschluss daran gab es eine Gedenkminute für Assauer.
Außer Tönnies äußerten mehrere Weggefährten und Sport-Stars ihre Trauer über den Tod des Schalker Machers.
Hoeneß: "Größten Respekt"
"Rudi Assauer war einer der professionellsten Manager in der Geschichte des deutschen Fußballs. Er hat die Bundesliga in seiner Zeit bei Werder Bremen und Schalke 04 geprägt", sagte Präsident Uli Hoeneß in einer vom FC Bayern München veröffentlichten Stellungnahme.
"Bei aller sportlichen Rivalität hatten wir immer größten Respekt voreinander. Rudi war ein Mensch, auf den man sich verlassen konnte. Sein Wort hat gezählt, eine Vereinbarung, die per Handschlag getroffen wurde, hatte Gültigkeit, darauf konnte man sich bei ihm zu hundert Prozent verlassen. Natürlich haben wir auch kontrovers diskutiert, aber am Ende konnten wir uns immer in die Augen schauen."
Asamoah emotional
"Was für eine unfassbar traurige Nachricht! Ich weiß gar nicht richtig, wie ich darauf jetzt reagieren soll... Mit Rudi Assauer ist ein großer Schalker von uns gegangen. Der Manager war damals einer der wenigen, der trotz meiner Krankheit immer an mich geglaubt hat", schrieb Gerald Asamoah.
"Ich habe ihm als Fußballer und Mensch so viel zu verdanken. Ohne ihn hätte ich Schalke nie kennen und lieben gelernt. Immer, wenn es mir schlecht ging, konnte ich ihn anrufen. Er war immer für mich da. Bis zuletzt war er ein Kämpfer. Ich wünsche seiner Familie jetzt alle Kraft der Welt. Ich werde dich nie vergessen, Manager", so Asamoah.
"Wir wissen alle, was Rudi Assauer für den Verein bedeutet. Er ist eine der größten Persönlichkeiten für ganz Schalke", so S04-Trainer Domenico Tedesco.
Nach dem Pokalsieg gegen Düsseldorf ergänzte er bei SPORT1: "Auch wenn ich Rudi Assauer nicht persönlich kennen lernen durfte, ist mir extrem bewusst, welch wichtige Person er für diesen Verein darstellt. Er ist der Manager. Ich kann mich noch erinnern, wie ich als kleiner Junge entsprechend Pressekonferenzen und Interviews von ihm sah. Es war sofort Thema heute. Es ist extrem traurig. Wir sind froh, dass wir das Spiel gewonnen haben."
Stevens ist "tief betroffen"
"Ich bin tief betroffen. Denn es war nicht nur unser Manager. Ich verliere auch einen sehr guten Freund", sagte Huub Stevens SPORT1.
Benedikt Höwedes äußerte sich auf Twitter. "Schalke, der Ruhrpott, die Bundesliga und der Fußball werden dich vermissen. Glück auf und Ruhe in Frieden, Manager, Macher und Kumpel", schrieb Höwedes.
"Ich habe es vor ein paar Stunden von Huub Stevens, unserem Eurofighter-Trainer, erfahren, der noch einen ganz engen Draht hatte zu Rudi Assauer, dem es jetzt schon länger ganz, ganz schlecht ging", erklärte Olaf Thon im Gespräch mit SPORT1.
"Und vielleicht ist es auch eine Erlösung. Trotzdem sind wir jetzt alle, die mit ihm enger zusammengearbeitet haben, wie versteinert und traurig. Ich habe auch mit Huub gesprochen, dass wir, wenn die Beerdigung ansteht und es gewünscht ist, natürlich so zahlreich wie möglich erscheinen und ihm die letzte Ehre erweisen werden. Er war mit einer der besten Manager, die wir hier in Deutschland hatten."
Abramczik: "Das trifft uns alle im Verein"
Ex-Nationalspieler Rüdiger Abramczik meinte bei SPORT1: "Das trifft uns alle hier im Verein. Das ist doch ganz klar. Der Rudi hat sehr viel für den Verein getan. Das ist eine ganz traurige Mitteilung. Ich bin sehr, sehr mitgenommen."
"Dass Rudi verstorben ist, ist eine traurige Angelegenheit und für den Verein ein harter Schlag. Rudi hat unheimlich viel für Schalke getan. Vielleicht ist es kein Zufall, dass an diesem Tag auf Schalke gespielt wird", meinte Schalkes langjähriger Torjäger Klaus Fischer zur WAZ.
DFL-Präsident Reinhard Rauball sagte: "Rudi Assauer war ein Urgestein und eine Identifikationsfigur, über viele Jahre eines der prominentesten Gesichter des deutschen Fußballs. Einen Mann wie Rudi Assauer wird man im deutschen Fußball nicht vergessen."
Funkel: "Ein Stück Bundesliga-Geschichte"
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verneigte sich: "Rudi Assauer war Mr. Schalke 04, eine echte Persönlichkeit. Man konnte sich an ihm reiben, aber auch sehr viel Spaß mit ihm haben. Seinen wohl größten Erfolg als Spieler hat er mit dem Europapokal-Gewinn von Borussia Dortmund 1966 gefeiert. Rudi war ein großes Vorbild und ein echter Typ - weil er das Herz immer auf der Zunge getragen hat."
Düsseldorf-Coach Friedhelm Funkel meinte bei Sky: "Rudi ist ein Stück Bundesliga-Geschichte. Er war ein Mann, der viel bewegt hat."
"Er hatte die Gabe, andere Menschen für sich zu gewinnen - auch deshalb genoss er weit über die Stadtgrenzen von Gelsenkirchen hinaus einen hervorragenden Ruf", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert über Assauer.
DFB-Präsident Reinhard Grindel schrieb bei Twitter: "Er hat in 307 Bundesliga-Partien als Spieler, als Trainer und vor allem als Manager des FC Schalke 04 viel für den Vereinsfußball in Deutschland bewegt. Mein Beileid gilt besonders der Familie."
Fuhrmann: "Bin ihm noch etwas schuldig"
Rolf Fuhrmann, der als Kommentator Schalke 2001 fälschlicherweise zur Meisterschaft gratuliert hatte, trauerte ebenfalls. "Lieber Rudi. Ich hoffe, dass ich irgendwann Dir die Schale mit nach oben bringen kann", so Fuhrmann: "Also kämpft, wenn ihr Schalker seid. Ich bin ihm noch etwas schuldig."
Auch Borussia Dortmund und der 1. FC Köln meldeten sich zu Wort.
"Diese Nachricht tut weh. Mit ihm verliert Schalke einen echten Typen, der dem Verein viele tolle Momente beschert hat", sagte Ex-Schalke-Profi Rüdiger Abramczik zu FunkeSport.
SPORT1 fasst weitere Reaktionen aus den sozialen Medien zusammen.