Nachdem Borussia Dortmund in der vergangenen Saison mit Hängen und Würgen Platz vier erreicht hatte, schaut Boss Hans-Joachim Watzke zuversichtlich auf die neue Spielzeit, wirft aber in einem Interview mit dem kicker auch einen kritischen Blick zurück.
Watzke spricht über Stögers Aus
Nach dem gescheiterten Kurzzeit-Experiment mit dem offensivfreudigen Trainer Peter Bosz setzte der BVB ab Dezember 2017 auf den kurz zuvor beim 1. FC Köln entlassenen Peter Stöger, der mit zehn ungeschlagenen Partien einen guten Start in der Bundesliga erwischte.
Doch im Frühjahr ging die Leistungskurve, vor allem in der UEFA Europa League, deutlich nach unten. "Die bittere Erkenntnis, dass wir etwas ändern müssen, reifte um die beiden Europa-League-Spiele gegen Salzburg herum", sagte Watzke.
"Nachdem ich vorher zweimal unter körperlichen Schmerzen die Spiele gegen Nikosia aushalten musste, verstärkten sich diese Schmerzen gegen Salzburg noch einmal. Bei allem Respekt vor diesem Gegner: Wenn wir zweimal komplett hilflos sind, läuft vieles schief", fügte der 59-Jährige hinzu.
Watzke überzeugt von personellen Veränderungen
Neben einigen bereits getätigten Veränderungen auf Management-Ebene muss jetzt auch auf dem Platz etwas passieren. "Wir haben den Fans zuletzt wenig Freude gemacht, haben teilweise keinen schönen Fußball gezeigt und sind in der Öffentlichkeit oft nicht BVB-like rübergekommen. Das wird in diesem Jahr definitiv besser", hofft Watzke.
Dazu installierte der BVB-Boss mit Lucien Favre einen neuen Trainer und verspricht sich einiges vom Schweizer: "Ich habe den Eindruck, dass er den Laden im Griff hat." Zudem wurde der Kader umgekrempelt, wobei bei den Transfers verstärkt auf Charakter und Mentalität geachtet wurde.
"Du kannst nicht mit elf Balljongleuren auf dem Platz sein. Wenn es mal nicht läuft, brauchst du ein paar Leute, die den anderen die Richtung zeigen", erklärte Watzke und setzt großes Vertrauen in die Neuzugänge Thomas Delaney, Abdou Diallo und Marius Wolf. "Ich denke, dass wir der Mannschaft eine gewisse Qualität und Stabilität zugeführt haben."