Am Ende musste Mainz 05 sogar als Vorbild herhalten für Borussia Dortmund. In Sachen Champions League. Soweit ist es schon gekommen.
"Schämen": BVB zittert vor CL-GAU
"So präsentiert man sich", befand Peter Stöger, "wenn man etwas ganz, ganz Großes erreichen will."
Er meinte nicht seine eigene Mannschaft. Er blickte neidisch auf den Gegner, der in Dortmund um sein sportliches Überleben gerannt und sich dadurch den Klassenerhalt gesichert hatte.
Dortmunds Showdown in Hoffenheim
Hätten Stögers Spieler annähernd die Einstellung des Gegners an den Tag gelegt, höchstwahrscheinlich hätten auch sie etwas Großes vollbracht an diesem Nachmittag. Sich womöglich für die Königsklasse qualifiziert.
So kommt es nächste Woche am letzten Spieltag ungewollt zum Showdown in Hoffenheim. Dort wartet einer der direkten Konkurrenten im Kampf um Platz drei und vier. (Tabelle der Bundesliga)
Eine gefährliche Konstellation, die sie sich beim BVB gerne erspart hätten.
Drei Punkte und drei Tore liegt Dortmund noch vor Hoffenheim. Ein Vorsprung, den man in 90 Minuten auch verspielen kann.
BVB droht Sturz von Champions-League-Rängen
Im Falle einer Niederlage mit mehr als zwei Toren Differenz droht dem BVB auf seiner Champions-League-Mission sogar der größte anzunehmende Unfall.
Denn in den Kampf um die Königsklasse greift mit Bayer Leverkusen noch ein weiteres Team aus der Ferne ein.
Die Werkself verpasste beim 0:0 in Bremen zwar eine wesentlich bessere Ausgangsposition, liegt vor dem Saisonfinale drei Zähler und sechs Treffer hinter Dortmund.
Bayer empfängt kommenden Samstag jedoch das schon gerettete Hannover 96. Kantersieg nicht ausgeschlossen.
Es ist zwar derzeit nur ein Zahlenspiel, aber angenommen, Leverkusen bezwingt Hannover 5:0 und der BVB verliert gleichzeitig 0:2 in Hoffenheim: Dann wäre Dortmund raus aus der Champions League.
Zorc wütend: "Spiel zum Schämen"
Womöglich hatte Sportdirektor Michael Zorc ein solches Szenario schon einmal durchgespielt. Er war jedenfalls übel gelaunt, als er durch die Katakomben schlich.
"Eine Leistung zum Schämen", sei das Spiel gegen Mainz gewesen, mehr wolle er nicht zu sagen, ließ Zorc wissen.
In Dortmund ist die Stimmung gereizt, so kurz vor Saisonende. Da konnte selbst der Abschied von Roman Weidenfeller kaum beschwichtigen.
Dem Ersatzkeeper blieb in seinem letzten Heimspiel zwar der erhoffte Einsatz verwehrt. Dennoch kletterte er nach Abpfiff auf den Zaun der Südtribüne, um mit den Fans zu feiern.
Fans pfeifen BVB-Stars aus
Als er seine Ehrenrunde über den Rasen beendet hatte, nahm er seine Mitspieler noch mal mit vor die Fankurve. Weidenfeller wollte La Ola starten.
Doch je näher sich seine Kollegen dem Anhang näherten, desto lauter wurden die Pfiffe.
Dortmunds Profis setzen dieser Tage nicht nur ihre sportlichen Ziele aufs Spiel, sie belasten auch das Verhältnis zu ihren treuesten Zuschauern.
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