Bislang war er der Herr der Finanzen beim Hamburger SV - jetzt folgt Frank Wettstein als Chef des HSV-Vorstands auf den entlassenen Heribert Bruchhagen.
Das ist der neue HSV-Boss
"Ich trage in dieser Phase die alleinige Verantwortung als Vorstand. Ich hege auf Dauer aber keinen Anspruch auf das Amt", stellte Wettstein gleich bei seinem Amtsantritt klar. Eine Dauerlösung will er nicht sein.
Ohnehin steht der 44-Jährige im Schatten des neuen unangefochtenen Taktgebers beim HSV. Entgegen erster Ankündigungen nach seiner Wahl zum HSV-Präsidenten ließ sich Bernd Hoffmann am Mittwoch zum Aufsichtsratsvorsitzenden wählen. Seine erste Amtshandlung: Die Entlassung von Bruchhagen.
Wettstein ist Hoffmanns Vertrauter
"Wir haben uns nach eingehender Analyse der Gesamtsituation zu diesem Schritt entschieden und widmen uns nun der Neuausrichtung", erklärt Hoffmann, der am 18. Februar zum Präsidenten gekürt worden war.
Wettstein ist Hoffmanns Vertrauter. Mit dem studierten Betriebswirt an der Spitze des Vorstands soll der Neuanfang des HSV, notfalls auch in der Zweiten Liga, in die Wege geleitet werden. Bei diesem gab es für Sport-Chef Jens Todt indes keinen Platz mehr. Auch der Ex-Freiburg-Profi musste neben Bruchhagen seinen Hut nehmen.
Wettstein hat sich beim HSV in den vergangenen Jahren stetig hochgearbeitet, ist eine der wenigen Konstanten. Seit November 2014 war er Finanzvorstand, kam nicht ohne Erfahrung im Fußballgeschäft an die Elbe. In beratender Funktion arbeitete Wettstein bereits für Borussia Dortmund, den TSV 1860 München und Alemannia Aachen.
Thronfolger von Bruchhagen
"Er genießt unser volles Vertrauen", sagte Präsident Hoffmann, der mit dem Aufsichtsrat nun die Suche nach geeigneten Kandidaten für die Komplettierung des Vorstandes beginnt.
Seine Ausbildung absolvierte der Finanz-Fachmann bei der Deutschen Bank. Parallel studierte er Betriebswirtschaft an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen.
Obwohl der HSV wirtschaftlich als Sanierungsfall gilt, stand Wettsteins Job nie in Frage. Im Februar 2017 wurde er unter Heribert Bruchhagen vielmehr zum stellvertretenden Vorsitzenden der HSV Fußball AG berufen. Schon seit einigen Monaten galt er als Thronfolger von Bruchhagen, dessen Vertrag 2019 auslief.
Jetzt tritt der die Nachfolge nach dem großen Personal-Beben beim HSV deutlich früher an.
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