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FC Bayern: Thomas Müller im SPORT1-Interview über Zukunft und Jupp Heynckes

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FC Bayern: Thomas Müller im SPORT1-Interview über Zukunft und Jupp Heynckes

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Müller: Müssen Heynckes danken

Thomas Müller spricht im SPORT1-Interview über sein Formhoch, seine Rolle als bayrische Identifikationsfigur, seine Zukunft und die offene Trainerfrage.
Thomas Müller spricht im SPORT1-Interview über seine Zukunft beim FC Bayern und Trainer Jupp Heynckes.
Martin Volkmar, Stefan Kumberger
Thomas Müller spricht im SPORT1-Interview über sein Formhoch, seine Rolle als bayrische Identifikationsfigur, seine Zukunft und die offene Trainerfrage.

Thomas Müller ist bester Laune. Ein paar Sprüche hier, ein paar Autogramme dort - beim PR-Termin von Gillette ist der Markenbotschafter für jeden Spaß zu haben. 

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Für den Kapitän des FC Bayern läuft es seit Beginn der Rückrunde, wie er zuletzt bei seiner Gala in Freiburg unter Beweis stellte. 

Im Interview mit SPORT1 spricht der 28-Jährige gewohnt offen über die Gründe für das Formhoch, seine Rolle als bayrische Identifikationsfigur, seine eigene Zukunft und die offene Trainerfrage.

SPORT1: Herr Müller, wie gut tun Ihnen die Schlagzeilen der vergangenen Wochen?

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Thomas Müller: Schlagzeilen gab es auch vorher mit dem Namen Thomas Müller, aber jetzt sind sie wieder etwas positiver (lacht). Natürlich tut es gut, wenn man trifft und der Mannschaft mit Toren helfen kann. Ich bin mir bewusst, dass es in der Außendarstellung darum geht, wer die Tore schießt. Mir wurde das zuletzt etwas zu überspitzt dargestellt. Es ist aber alles in Ordnung so. Es tut gut, es läuft in der Mannschaft gut und bei mir selbst auch.

SPORT1: Können Sie erklären, warum es wieder so gut läuft?

Müller: Nein, ich mache eigentlich nicht viel anders als vorher. Natürlich habe ich mehr Spielminuten und weiß diese zu nutzen. Der Trainer hat mich von Anfang an angestachelt und gleich mit ins Boot genommen. Das hat gutgetan. Trotzdem muss man mit Leistung zurückzahlen. Bei uns wird nicht nach Sympathie aufgestellt, sondern danach, was funktioniert.

SPORT1: Heynckes hat gesagt, sie seien als Spieler einzigartig in Europa. Zu Zeiten von Carlo Ancelotti haben Sie dagegen erklärt, Ihre Qualitäten seien anscheinend nicht gefragt. Welche Rolle hat der Trainerwechsel für Sie gespielt? 

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Müller: Es hat mir gutgetan, dass mir der Trainer das Vertrauen gegeben hat. Andererseits musst du es auch zurückzahlen. Wir haben im Mittelfeld sechs, sieben, acht Spieler für drei Positionen. Da muss man Leistung zeigen, ansonsten haben wir zu viel Gutes im Angebot, das an meiner Stelle spielen könnte.

SPORT1: Der Trainer hat noch einmal klargemacht, dass er bei seiner Entscheidung bleibt, im Sommer aufzuhören. Bedauern Sie das oder sagen Sie "Ich kann das auch verstehen"? 

Müller: Beides. Es ist das, was er angekündigt hat. Als er kam war nie von mehr die Rede. Es wird so sein. Wir müssen ihm alle dankbar sein, dass er den Job übernommen hat. Bisher läuft es brillant. Unsere Aufgabe ist es,  das gemeinsam mit dem Trainerteam zu krönen, damit wir in den nächsten Monaten noch viel Spaß haben und bei den Entscheidungen mit dabei sind und seine Statistik weiter aufpolieren. 

SPORT1: Es war zu lesen, die Mannschaft sei unzufrieden, dass sich die Trainerfrage so lange hinzieht. Ist da etwas dran? Werden Sie von den Entscheidungsträgern gefragt? 

Müller: Diejenigen, die jetzt gespannt sind, wer es wird, sind auch die Ersten, die kritisch hinterfragen. Es ist eine Entscheidung, die wohlüberlegt sein muss. Es laufen ja nicht gerade zehn Trainer beim Arbeitsamt ein und aus, von denen man sich die Karteikarten anschauen kann und sagen kann: Au ja, der passt zum FC Bayern, den nehmen wir! Normalerweise ist es ja das Ziel des FC Bayern, wenn man einen Trainer hat, dass der dann auch zumindest mal für zwei, drei Jahre der Trainer ist. 

SPORT1: Wird die Mannschaft eingebunden? 

Müller: Nein, das ist eine Sache des Sportdirektors und des Vorstandsvorsitzenden.

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SPORT1: Ihr Wunsch wäre wahrscheinlich Jupp Heynckes - nur 30 Jahre jünger...

Müller: (lacht) Nein, ich kenne ihn nicht aus früheren Zeiten. Aber so wie er aktuell unser Trainer ist, so wäre er genau perfekt.  Wir sind natürlich traurig, falls er aufhört, aber es geht trotzdem weiter. Im August sitzt dann ein anderer da.

SPORT1: Sie sind unter Heynckes aufgrund der Verletzung von Manuel Neuer auch als Kapitän gesetzt. Motiviert Sie das zusätzlich? 

Müller: Nein. Zusatzmotivation habe ich noch nie nötig gehabt. Im Lauf der Jahre wächst man in die Rolle hinein. Wir haben Gottseidank eine sehr erfahrene Mannschaft mit top Charakteren. Der Druck ist auf mehrere Schultern verteilt – ob es Jerome und Mats, Arjen und Franck oder Thiago und Javi Martinez sind. Wir haben so viele Spieler, die schon etwas auf dem Buckel haben. Von daher habe ich leichtes Spiel.

SPORT1: Fühlen Sie sich trotzdem ein bisschen als letzte bayerische Identifikationsfigur?

Müller: Was heißt fühlen? Das ist wohl so und das wird ja auch vom Verein ein bisschen in Szene gesetzt. Das passt natürlich gut mit der Region, mit mir, dem Verein und den Fans. Für mich ist das wichtigste Kriterium das auf dem Platz. Wenn es da gut funktioniert, ist es ein bisschen wie ein Brandbeschleuniger. Den Fans macht es Spaß, wenn sie jemanden aus der Region haben, mir macht es Spaß, dass ich meinen Verein um mich herum habe und dass es gut läuft. Wenn wir auf dem Platz nicht erfolgreich sind, dann verpufft das Ganze.

SPORT1: Man kann sich Thomas Müller kaum bei einem anderen Verein in Deutschland vorstellen. Können Sie sich vorstellen, so wie Phillip Lahm bis zum Karriereende beim FC Bayern zu bleiben?

Müller: Man kann schwer drei, vier Jahre in die Zukunft blicken. Wenn es so läuft wie aktuell, wieso sollte ich wegwollen? Aber man weiß nie, was in den nächsten Jahren passiert. Wie ist mein Leistungsvermögen? Wie sind die Bedingungen? Habe ich das Vertrauen des Trainers oder nicht? 

SPORT1: Würde Bayern Sie rundum zufriedenstellen oder haben Sie den Traum, wie etwa Bastian Schweinsteiger noch einmal in England oder einer anderen großen Liga zu spielen?

Müller: Den müssten Sie mir erst einmal zeigen, der wirklich den Traum hatte. Normalerweise ist es ja immer eine Mischung aus sportlicher Perspektive und finanziellen Aspekten. Manchmal entscheidet das Gesamtpaket für das Ausland, manchmal halt nicht. Aber es kann mir keiner erzählen, dass er seine Karriere von langer Hand geplant hat. Da spielen sehr kurzfristige Dinge wie das Privatleben rein. 

SPORT1: Der FC Bayern sagt, er sei kein Verkäufer-Verein. Bleibt das so oder kann man vielleicht manchmal gar nichts mehr machen angesichts der Summen, mit denen um sich geworfen wird?

Müller: Seit 2010 sind wir mit den drei Champions-League-Finals, die wir gespielt haben, in die Elite Europas aufgestiegen. Und da wollen wir uns natürlich festsetzen und zu den drei, vier Top-Klubs in Europa zählen. Auch wenn andere Vereine - oftmals mit Investoren im Hintergrund – richtig finanzielle Mittel zur Verfügung haben, sind wir gut aufgestellt. Bei uns ist natürlich immer ein bisschen die Vernunft, was die Zahlen angeht, im Vordergrund, aber natürlich will man mithalten. Ich glaube nicht, dass der FC Bayern – selbst bei Unsummen – einen Spieler verkaufen wird, den er wirklich halten will. Dementsprechend werden wir kein Verkäufer-Klub werden.

SPORT1: Es ist wahrscheinlich ein gutes Gefühl zu wissen: Egal, wie viel zum Beispiel für Robert Lewandowski geboten wird, da sind Leute in der Vereinsführung die sagen: Das mache ich nicht mit.

Müller: Klar, es ist für uns Spieler wichtig zu wissen, dass unsere Mannschaft nicht auseinanderfällt. Aber das hat der FC Bayern schon immer klar gemacht. Ich kann mich an keinen Spieler erinnern, den Bayern abgegeben hat, obwohl sie ihn unbedingt behalten wollten.

SPORT1: Fehlt Philipp Lahm Ihnen und der Mannschaft?

Müller: Es war am Anfang schon komisch, weil ich jahrelang mit ihm auf dem Trainingsplatz stand und zwischendrin viel geflachst habe. Aber wir sind in diesem Geschäft nur Figuren. Wenn man weg ist, dann ist man weg. Dann spielt der nächste auf meiner Position. Dann kräht kein Hahn mehr nach einem. So wird es auch bei mir sein. Das Sportliche ist immer das Wichtigste. Natürlich sind Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger nicht irgendwelche Spieler, sondern werden immer als prägende Figuren in Erinnerung bleiben. Aber im Tagesgeschäft geht es um die, die auf dem Platz stehen.

SPORT1: Machen Sie sich selbst manchmal schon Gedanken, wie es bei Ihnen nach der Spielerkarriere weitergeht?

Müller: Natürlich macht man sich ab und zu mal Gedanken. Aber normalerweise will man erst einmal ein bisschen Abstand gewinnen vom Wochenendgeschäft und sich dann sortieren. Ich habe noch keinen direkten Plan. Ich weiß ja nicht einmal, wie lange ich noch spielen werde.

SPORT1: Sie haben sich nach dem Freiburg-Spiel begeistert über Ihr neues Fohlen geäußert. Was macht Pferde so besonders und welche Eigenschaft eines Pferdes hätten Sie gerne? 

Müller: Manche würden wahrscheinlich sagen, es wäre gut, wenn ich nicht so viel reden würde (lacht). Pferde sind vertrauensvoll. Sie sind tolle Partner, wunderschön. Und obwohl sie so große Tiere sind, sind sie sehr liebe Wesen.

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Thomas Müller ist zum dritten Mal das Gesicht der Gillette Uni-Liga und derzeit für die aktuelle "Bereit. Für jeden Tag"- Kampagne im TV zu sehen