Im Rennen um die Champions-League-Plätze hat Borussia Dortmund einen wichtigen Teilerfolg gegen den direkten Konkurrenten RB Leipzig erzielt.
Reus sticht in Leipzigs Wunde
Die Westfalen kamen im Topspiel des 25. Spieltags zu einem 1:1 bei RB und hielten den Rivalen in der Tabelle auf drei Punkten Abstand.
Die Highlights des Spiels am Sonntag ab 9.30 Uhr bei Bundesliga Pur im Free-TV auf SPORT1 und im TV-Livestream
Die Führung von Jean-Kevin Augustin (30.) glich Marco Reus aus (38.). Zuvor war ein Treffer des Stürmers wegen Abseits nicht anerkannt worden (25.). Auch ein vermeintliches Tor von Michy Batshuayi war zurückgepfiffen worden (16.). (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
Werner lässt Führung liegen
Der Vizemeister verpasste im dritten Ligaspiel in Folge einen Sieg und verliert auf Rang sechs die Plätze für die direkte Qualifikation zur Königsklasse immer mehr aus den Augen. Dortmund konnte sich mit dem Fakt trösten, dass die Mannschaft auch im zehnten Ligaspiel unter Trainer Peter Stöger unbesiegt blieb. (Tabelle der Bundesliga)
"Wir haben richtig gut gespielt, wir waren von Beginn an da", lobt Stöger seine Elf. "Ich bin mit der Leistung über 90 Minuten sehr zufrieden."
Kollege Ralph Hasenhüttl haderte: "Gegen einen direkten Konkurrenten hätte ein Dreier gut getan. Leider haben wir mal wieder einen Vorsprung aus der Hand gegeben."
In der Rückrunde hat sein Team nach einer Führung bereits 13 Zähler verspielt. Diese Ausbeute wird für die ambitionierten Sachsen immer mehr zum wunden Punkt. Gegen Köln (1:2) und Frankfurt (1:2) hatte RB zuvor nach Vorsprung sogar verloren.
Gegen den BVB erlebten 42.558 Zuschauer einen unterhaltsamen Auftakt. Aufregend wurde es in der 9. Minute, als BVB-Innenverteidiger Manuel Akanji vor dem eigenen Tor völlig grundlos Timo Werner bediente. Der Nationalspieler scheiterte jedoch im Abschluss am aufmerksamen Schlussmann Roman Bürki.
Im Gegenzug fand Michy Batshuayi nach einem Drehschuss seinen Meister in RB-Keeper Peter Gulacsi.
Zwei BVB-Tore aberkannt
Dortmund stand in der ersten Halbzeit sehr kompakt. Mario Götze, Marco Reus und Andre Schürrle in seinem 200. BundesligaSpiel bildeten eine flexible offensive Mittelfeldlinie, die sich tief fallen ließ, aber auch überfallartig für Gefahr sorgte. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)
RB Leipzig begann für seine Verhältnisse verhalten, verzichtete vor den anstehenden englischen Wochen auf den Power-Fußball früherer Tage. Naby Keita hielt sich auffallend zurück, war aber zum richtigen Zeitpunkt hellwach.
Reus kontert Augustins Führung
In der 29. Minute jagte der künftige Liverpooler Schürrle nach einem Einwurf den Ball ab, leitete mustergültig auf Augustin weiter, und der Franzose zog zum 1:0 ab.
Keeper Roman Bürki hatte beim Hinauslaufen kurz gezögert und war deshalb chancenlos. Trainer Peter Stöger sprach seinen Schlussmann aber von einem Vorwurf frei: "Der schaut einmal schief und schon hat er großen Anteil", sagte Stöger an die Adresse der Bürki-Kritiker.
Dortmund war für kurze Zeit irritiert, rappelte sich aber noch vor der Pause hoch. Nach einem langen Pass von Mahmoud Dahoud durch die Mitte entwischte Reus seinem Gegenspieler Lukas Klostermann und schob zum 1:1 ein. Wieder roch es nach Abseits, doch Brych entschied auf Tor.
In der zweiten Halbzeit ließen beide Mannschaften wohl auch mit Blick auf die Aufgaben in der Europa League den absoluten Siegeswillen vermissen. Aufregende Szenen hatten Seltenheitswert. Batsuayi für den BVB und Bruma für Leipzig hätten die Partie dennoch entscheiden können.
So verpasste es RB, in der Tabelle auf den BVB aufzuschließen. Coach Hasenhüttl sieht sein Team aber noch nicht aus dem Rennen. "Bis zum Schluss werden fünf Teams um drei Plätze kämpfen. Uns rechne ich auch noch dazu."