Matthias Sammer wird 14 Jahre nach seinem Abschied zu Borussia Dortmund zurückkehren.
BVB-Neustart mit Sammer und Kehl
Der ehemalige Meistertrainer soll dabei helfen, den BVB wieder nach oben zu führen - gemeinsam mit Sebastian Kehl, der ebenfalls vor einem neuen Engagement bei seinem alten Klub steht.
Wie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe bestätigte, soll Sammer künftig als externer Berater der Vereinsführung an seiner alten Wirkungsstätte arbeiten.
"Wir benötigen einen wie Matthias Sammer", sagte Watzke, "seine Analyse-Fähigkeit, seine Leidenschaft, seine Identifikation, seinen klaren Blick von außen." Er habe sich "seit geraumer Zeit" um Sammer bemüht. Entsprechende Gespräche mit dem 50-Jährigen bestätigte der BVB SPORT1.
Die Sportliche Verantwortung soll weiterhin bei Michael Zorc liegen, der erst kürzlich seinen Vertrag bis 2021 verlängerte. Aus dem Tagesgeschäft solle Sammer sich heraushalten und sich stattdessen in Gesprächsrunden mit Watzke und Sportdirektor Zorc einbringen.
Sammer soll für "frischen Wind" beim BVB sorgen
Watzke verspricht sich von Sammer "frischen Wind und hohe Kompetenz" sowie "eine unbequeme, aber von Vertrauen geprägte Diskussionskultur" - Attribute, die seine Tätigkeit als Sport-Vorstand beim FC Bayern von 2012 bis 2016 prägten.
"Seine Rolle bei Bayern war dominanter, als wir das hier wahrgenommen haben", sagte Watzke. "Ich habe von mehreren Spielern gehört, welche Bedeutung Matthias für das Mannschaftsgefüge hatte."
Dass Sammer beim Rivalen Bayern auch die Rivalität mit seinem Ex-Klub schürte, sei kein Problem. "Als seine Bayern-Zeit zu Ende ging, wir älter und reifer und vernünftiger wurden, haben wir uns sukzessive angenähert", sagte Watzke. "Ich habe schnell gemerkt, dass Matthias eine viel höhere BVB-Affinität hat als viele glauben."
Sammer war mit Dortmund 1995 und 1996 deutscher Meister sowie 1997 Champions-League-Sieger. Zudem führte er den BVB 2002 als Trainer zum Meistertitel. Nach sechs Jahren als Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) wechselte er 2012 als Sportchef zum Rekordmeister Bayern München. Seit dieser Saison arbeitet Sammer als TV-Experte für Eurosport, diese Tätigkeit wird er auch weiterhin ausüben.
Auch Kehl soll beim BVB einsteigen
Darüber hinaus wird zur kommenden Saison der Posten des Leiters der Lizenzspieler-Abteilung unter der Führung von Zorc neu geschaffen. Übernehmen soll ihn ein früherer BVB-Kapitän. "Wir möchten Sebastian Kehl", sagte Michael Zorc am Samstag bei Sky unmittelbar vor dem Gastspiel der Dortmunder am Samstag bei den Bayern (LIVETICKER). Kehls Rolle solle "genauso wichtig" wie die von Sammer sein.
Zorc selbst habe dazu den Anstoß gegeben, erklärt Watzke am Tag zuvor: "Ich empfand das als sehr souverän."
Die Anforderungen an die Klubführung seien "immer größer geworden", der neue Posten trage dem Rechnung. Der neue Mann solle "alle Aspekte der Funktionsteams im Verein hinterfragen. Organisatorische, fußballerische, medizinische Aspekte - alle."
Kehl hatte in dieser Woche bereits seine Rückkehr ins Fußballgeschäft angekündigt.
"Ich habe ernsthaft in den vergangenen Monaten mit dem Gedanken gespielt, die Fußballlehrer-Lizenz zu machen, habe mich aber dagegen entschieden. Stattdessen werde ich in aktiver Rolle wieder im Management auftauchen - und das sogar recht bald", sagte Kehl am Donnerstag dem 11Freunde Podcast.
Kehl wechselte Anfang 2002 vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund, dort wurde er dreimal Deutscher Meister und feierte in der Saison 2011/12 auch das Double. Im Sommer 2015 hängte der defensive Mittelfeldspieler seine Fußballschuhe an den Nagel.
In der Trainerfrage bekräftigte Watzke, dass Peter Stöger über den Sommer hinaus "erster Ansprechpartner" sei. Die Gespräche sollen "noch im April" aufgenommen werden.
Er hoffe zudem, dass Dortmund "den Bayern zumindest wieder näher auf den Leib rückt", sagte Watzke.
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