Eklat beim Nordderby: Rund um den 1:0-Erfolg von Werder Bremen gegen den Hamburger SV ist es zu unschönen Szenen gekommen.
Pyro-Irrsinn durch HSV-Chaoten
Die Polizei rückte mit mehreren Hundertschaften an, um gegen Anhänger beider Lager vorzugehen. Gegen eine Gruppe von Werder-Fans wurden Wasserwerfer eingesetzt.
Wie der Weserkurier berichtet, wollte eine Gruppe von Anhängern der Grün-Weißen trotz Aufforderung eine Treppe nicht räumen, über die HSV-Fans das Stadiongelände verlassen sollten. Um die Lage unter Kontrolle zu bekommen setzte die Polizei Wasserwerfer ein.
Während der 90 Minuten waren es wieder mal einige unbelehrbare Chaoten im Hamburger Fanblock, die negativ aufgefallen waren.
Sie brannten Pyros ab und schossen Leuchtraketen aufs Spielfeld. Schiedsrichter Felix Zwayer musste die Partie drei Mal unterbrechen.
HSV-Boss: "Keine Fans - das sind Fußball-Zerstörer"
HSV-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen äußerte nach dem Spiel scharfe Kritik am Verhalten der eigenen Fangruppen.
"So etwas hat noch keiner Mannschaft geholfen. Wir müssen weiter unverdrossen daran arbeiten, diese Jungs rauszukriegen aus dem Fußball", sagte Bruchhagen im Gespräch mit SPORT1. "Dabei müssen uns auch unsere Fans, die den Fußball lieben, helfen."
Werder-Trainer Florian Kohfeldt kritisierte: "Das ist ein Unding, Raketen nach unten in die Blöcke zu feuern, ist Irrsinn. Da saßen auch Familien. Solche Leute gehören nicht in ein Fußballstadion."
Den Hamburgern droht nun ein Nachspiel. Die DFL wird aller Voraussicht nach Ermittlungen einleiten.
Spielabbruch wohl kein Thema
Schiedsrichter Zwayer erklärte nach der Partie: "In der einen oder anderen Situation hat das Abbrennen von Pyrotechnik Überhand genommen. Am Ende ist es dann doch glimpflich abgegangen." Ein Spielabbruch stand offenbar nicht zur Disposition.
Bereits in der vierten Minute hatte Zwayer das Spiel für 60 Sekunden gestoppt, nachdem im HSV-Fanblock Pyrotechnik abbrannte.
Zwayers Zeichen blieb aber wirkungslos. Im weiteren Verlauf flogen mehrfach Leuchtraketen aufs Spielfeld. Bruchhagen rechnete aufgrund der Vorfälle mit "empfindlichen Strafen, das ist doch klar".
Rund um das Nordderby konnten größere Auseinandersetzungen der rivalisierenden Anhänger verhindert werden. Dennoch kam es zu einer Vielzahl von Vergehen. Dies teilte die Polizei mit, die das Hochrisikospiel mit rund 900 Einsatzkräften sicherte.
Eingreifen mussten die Ordnungshüter wegen Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Beleidigungen. Hinzu kamen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und Sprengstoffgesetz sowie das Waffengesetz.