Der deutsche Meister Bayern München baut seine Geschäftsbeziehungen nach Katar weiter aus.
Neuer Sponsor für den FC Bayern
Der Verein bestätigte laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das künftige Engagement von Qatar Airways als Ärmelsponsor für fünf Jahre.
Der Marketingvorstand der Bayern, Andreas Jung, sagte der FAZ, dass für die Internationalisierungsstrategie des Klubs ein solcher Partner "sehr gut" passe. "Qatar Airways expandiert gegenwärtig und erschließt sich neue Destinationen auf dem asiatischen sowie amerikanischen Markt. Das kommt unserer Internationalisierung entgegen, hier werden wir gemeinsame Strategien entwickeln können", betonte Jung.
Lufthansa nicht bereit, Qatar Airways zu überbieten
Die Fluglinie löst bei den Münchnern den deutschen Konkurrenten Lufthansa ab, der 16 Jahre mit dem Klub kooperierte, und soll dabei zugleich den derzeitigen Vertrag des Hamad International Airport in Katars Hauptstadt Doha aus der gleichen Staatsholding übernehmen.
"Wir hätten unsere Partnerschaft mit dem FC Bayern gerne fortgeführt", sagte ein Sprecher dem Business Insider. "Jedoch haben wir nicht die Möglichkeiten einer staatlich subventionierten Airline und müssen insofern auf die Verhältnismäßigkeit des Engagements achten. Hier stehen wir in der Verpflichtung gegenüber unseren Aktionären und Mitarbeitern."
Bayern wehren sich gegen Kritik
Der FAZ zufolge soll der neue Sponsor jährlich deutlich mehr als die bisherigen zehn Millionen Euro zahlen, die München momentan für das Sponsoring durch die katarische Flughafengesellschaft erhält. Die Lufthansa war nicht bereit, die Offerte des früheren Hauptsponsors des spanischen Nobelklubs FC Barcelona zu überbieten.
Münchens Verbindungen nach Katar sorgen wegen der Menschenrechtssituation im Gastgeberland der WM-Endrunde 2022 wiederholt für Kritik. Seit mehreren Jahren halten die Bayern in der Winterpause ihr Trainingslager in dem Wüstenstaat ab. Zuletzt bereitete sich auch erstmals das Frauen-Team der München in dem Emirat auf die Bundesliga-Rückrunde vor.
Die Bayern entgegnen der wiederkehrenden Kritik, dass der Klub durch seine Kontakte vor Ort für Verbesserungen in strittigen Fragen eintrete und auch schon gesorgt habe.
Anfang des Jahres führte Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in dem Zusammenhang außerdem aus, dass der geschäftsführende Bundesaußenminister Sigmar Gabriel die Sichtweise der Bayern teile.