SPORT1 hat die Diskussion angeschoben, jetzt legt Stefan Effenberg nach: Der ehemalige Nationalspieler will mit einer Modus-Revolution wieder für Spannung in der Bundesliga sorgen.
Effenberg fordert Liga-Revolution
Effenberg wird seine Pläne im CHECK24 Doppelpass am Sonntag ab 11 Uhr LIVE auf SPORT1 schildern. Zuvor schreibt er in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal t-online:
"Ob Videobeweis oder sogar eine Winter-WM in Katar – warum also nicht auch ein neuer Modus in der Bundesliga, der an den Abläufen nicht viel ändert? Die Spannung würde zurückkommen und damit auch die Attraktivität. Die Bundesliga sollte darüber nachdenken."
Zwei Gruppen mit neun Vereinen
Der 49-Jährige möchte die Bundesliga in zwei Gruppen mit jeweils neun Vereinen einteilen. Jeder spielt in seiner Gruppe bis Weihnachten gegen jeden.
Es gibt ein Hin- und ein Rückspiel. Jede Mannschaft absolviert so 16 Spiele bis Weihnachten. Die Mannschaften auf den Plätzen eins bis vier aus den beiden Gruppen qualifizieren sich ebenso für Gruppe 1 wie der bessere Gruppenfünfte aus Grupppe A und B. In dieser Gruppe werden von Januar bis Mai der Deutsche Meister sowie die Europapokalteilnehmer ausgespielt.
Die Teams auf den Plätzen sechs bis neun sowie der schwächere Gruppenfünfte aus Gruppe A und B kommen in Gruppe II, die von Januar bis Mai zwei Absteiger sowie einen Relegations-Teilnehmer ausspielt.
Die Gruppen I und II beginnen bei 0 Punkten und 0 Toren. "Die Winterpause wird abgeschafft, die zweite Saisonhälfte beginnt am ersten Wochenende nach Neujahr. Es wird mittlerweile ohnehin fast durchgängig trainiert. So bleiben die Spieler im Rhythmus", begründete Effenberg seinen Vorschlag.
Skepsis gegenüber Playoffs
Aus der Auslosung im Sommer könne man laut Effenberg darüber hinaus "ein Riesenevent machen, das nicht nur in Deutschland Beachtung findet." Effenberg ist sich sicher, dass "die Einschaltquoten explodieren würden".
Die Einführung von Playoffs kann sich Effenberg dagegen schwer vorstellen:
"Wann fängst du damit an? Im März? Dann scheidet ein Verein früh aus und die Spieler haben lange spielfrei und verlieren ihren Rhythmus. Das ist gerade im Hinblick auf ein großes Turnier im Sommer schwierig, also eine EM oder WM. Für Verein und Spieler wäre die Pause bis zur neuen Saison deutlich zu lang."
Auch der Vorschlag des früheren DFL-Vizepräsident Wolfgang Holzhäuser, dass nur die vier besten Mannschaften nach der regulären Saison den Meister im Playoff-Modus ermitteln, stößt bei Effenberg auf wenig Gegenliebe.
"Das wäre aus meiner Sicht schwierig in Bezug auf ein Pokal- oder Europacup-Finale. Die Belastung wäre dann zu hoch."
Heynckes gegen Reformen
Derzeit führen die Bayern die Bundesliga-Tabelle mit 18 Punkten Vorsprung an und marschieren unangefochten ihrem sechsten Titel in Folge entgegen.
FCB-Trainer Jupp Heynckes sieht daher erwartungsgemäß auch wenig Anlass zu Änderungen.
"Reformen? Da sollte man sich schon etwas anderes einfallen lassen", sagte er nach dem 6:0 im Pokal in Paderborn: "Die anderen müssen einfach ein bisschen mehr aufrüsten."
Auch Joshua Kimmich sieht die Vorschläge skeptisch: "Wenn ich nicht bei Bayern spielen würde, würde ich das besser finden. Bei Playoffs gibt es das Risiko rauszufliegen."