Mit einem Doppelpack hat Blitz-Debütant Michy Batshuayi Borussia Dortmund den Weg zum ersten Rückrundensieg geebnet - und das Wechsel-Theater um Pierre-Emerick Aubameyang im Rekordtempo vergessen gemacht.
Batshuayi macht Auba vergessen
"Das erträumst du dir, nach den Wochen der Diskussion und des übergeordneten Themas", sagte BVB-Trainer Peter Stöger bei Eurosport nach der geglückten Rückkehr zu seinem Ex-Klub. (Tabelle der Bundesliga)
Der erst am Mittwoch vom FC Chelsea ausgeliehene Batshuayi feierte beim 3:2 (1:0)-Erfolg beim Tabellenletzten 1. FC Köln einen Traumeinstand - seine Treffer (35./62.) brachten die Gäste zweimal in Front. Die Entscheidung blieb Andre Schürrle (84.) vorbehalten, nachdem die Kölner durch Simon Zoller (60.) und Jorge Mere (69.) zweimal ausgleichen konnten. (Das Spiel im TICKER zum Nachlesen)
Batshuayi: "Sieg war das Wichtigste"
"Ich bin sehr glücklich. Das Wichtigste war der Sieg", sagte Batshuayi nach dem turbulenten Spielverlauf. "Es war schwierig, daher war es das Wichtigste, dass wir die drei Punkte eingefahren haben." (Die Stimmen zum Spiel)
Der Belgier war mit seinem Doppelpack der erste Bundesliga-Debütant, der gleich mehrfach traf - seit Aubameyangs Dreierpack 2013 gegen Augsburg. Der Gabuner hatte den BVB nach wochenlangem Theater am Mittwoch für 63,75 Millionen Euro Ablöse Richtung Arsenal verlassen.
Einen dritten Treffer seines Nachfolgers Batshuayi am Freitag machte der Videobeweis zunichte - allerdings zu Recht: Bei seinem Abschluss stand er knapp im Abseits (43.). (Bundesliga-Spielplan und -Ergebnisse)
"Der Junge gibt ein gutes Gesamtpaket ab"
Nicht allein wegen seiner Tore war Trainer Stöger hinterher mit seinem neuen Stürmer zufrieden.
"Wir haben gewusst, der passt zu uns. Er ist ein Zentrumsstürmer, ist schnell, der Junge gibt schon ein gutes Gesamtpaket ab. Er ist von der Quote her super unterwegs", sagte der Österreicher, der bei seiner Rückkehr nach Köln trotz vier fast durchgehend erfolgreichen Jahren ausgepfiffen wurde.
Auf Kölner Seite saß hinterher der Frust über den nächsten Rückschlag im Abstiegskampf tief.
Ruthenbeck hadert
"Wir haben die Tore zu einfach bekommen", sagte FC-Coach Stefan Ruthenbeck. "Wir nehmen aber mit, dass wir mit Dortmund auf Augenhöhe waren. Dafür können wir uns aber nichts kaufen." Selbst das Jubiläumstrikot brachte dem Effzeh auch kein Glück.
Der BVB bestimmte anfangs das Spiel besonders über die offensiven Außenpositionen, auf denen Christian Pulisic und Andre Schürrle in die Tiefe starteten. Batshuayi warf sich in der Mitte in die Zweikämpfe. (Bundesliga-Spielplan und -Ergebnisse)
Dem FC blieben lange Bälle - so entstand auch die erste Großchance, bei der Milos Jojic aus zwölf Metern freistehend BVB-Torhüter Roman Bürki anschoss (14.). Im Gegenzug traf Shinji Kagawa mit links die Querlatte des Kölner Tores (15.), Batshuayi wurde noch geblockt (21.), ehe er nach starker Vorarbeit von Jeremy Toljan sein Premierentor erzielte. Bis zum zweiten dauerte es nur neun Minuten - doch Video-Assistent Günter Perl griff ein: Abseits.
Schürrle setzt den Schlusspunkt
Dortmund vermied es fortan, den Gastgebern Räume für Konter zu öffnen. Da Köln bis auf eine gute Aktion Guirassys (Schuss knapp übers Tor, 54.) die gewohnt wacklige BVB-Abwehr lange ideenlos angriff, war das durchaus eine erfolgversprechende Taktik. Jedoch hätte Batshuayi (56.) das Spiel alleine vor Horn entscheiden müssen.
Stattdessen kam der FC zurück. Pulisic hatte unnötig den Ball vertändelt, Bürki hielt einen Schuss von Dominique Heintz nicht fest - der eingewechselte Zoller traf artistisch per Kopf im Fallen.
Sekunden später war es Heintz, der den Ball verlor und Batshuayi dessen zweites Tor ermöglichte. Mere konterte. Es ging wie wild hin und her, ehe Schürrle den Schlusspunkt setzte.