Den Höhepunkt des stürmischen Donnerstags hob sich Borussia Dortmund für den Abend auf.
Aubameyang verschleudert letzte Chance
Kurz bevor der schwarzgelbe Mannschaftsflieger doch noch pünktlich um 18 Uhr in Richtung Berlin abhob, fehlte ausgerechnet die Hauptperson der vergangenen Tage: Pierre-Emerick Aubameyang steht auch am zweiten Spieltag nach der Winterpause nicht im Dortmunder Aufgebot, fehlt gegen Hertha BSC (20.30 Uhr im LIVETICKER).
"Auba trainiert in Dortmund. Wir haben das Gefühl, dass er mit dem Kopf nicht hunderprozentig bei der Sache ist. Es ist eine schwierige Situation", sagte Manager Michael Zorc unmittelbar vor dem Abflug zu wartenden Journalisten. Der nächste Verzicht auf den besten BVB-Torjäger - eine mehr als überraschende Maßnahme.
Stöger öffnet Tür - Aubameyang schlägt sie zu
Denn noch bei der Spieltagskonferenz am Donnerstagmittag hatte Trainer Peter Stöger lang und breit über Aubameyang gesprochen und dem Gabuner alle Türen geöffnet: "Er entscheidet selbst, ob er berücksichtigt wird. Momentan ist es so, dass ich den Eindruck habe, dass alles in Ordnung ist. Es ist bei uns jedenfalls weit ruhiger, als es aussieht."
Kurz darauf sagte Stöger allerdings auch, er plane mit Aubameyang - wenn dieser denn Gas geben würde bei der Arbeit. Das tat er beim Abschlusstraining nicht.
Nach SPORT1-Informationen hinterließ er bei den verschiedenen Spielformen einen lustlosen Eindruck. Nach der Einheit beschloss der zuvor noch so zuversichtliche Trainer das Aus fürs Hertha-Spiel.
Aubameyangs Abschied rückt immer näher
Die zweite Nicht-Berücksichtigung innerhalb von nur sechs Tagen ist das nächste skurrile Kapitel in der Causa Aubameyang, die eigentlich nur noch ein Ende finden kann: den Wechsel des Gabuners noch in dieser Transferperiode.
SPORT1 weiß, dass Aubameyangs Vater und Berater Pierre seit Tagen in Kontakt mit Vertretern des FC Arsenal steht. Englische Medien berichten bereits über eine Einigung.
Wenger befeuert Gerüchte - Zorc kontert
Der Konter aus Dortmund ließ allerdings nicht lange auf sich warten. "Wir empfinden das als respektlos", sagte Zorc. "Es gibt keinen Kontakt mit Arsenal. Wir gehen davon aus, dass Arsene Wenger genug damit zu tun hat, sich mit den Leistungen seiner eigenen Spieler zu beschäftigen."
Und noch zählt Aubameyang eben nicht dazu - zumal da auch noch die Ablöseverhandlungen mit dem BVB im Weg stehen. Stand Donnerstagabend ist weiterhin kein Angebot der Londoner in Dortmund eingetroffen. Nach SPORT1-Informationen gab es zwischen beiden Vereinen noch überhaupt keinen Kontakt. Der Aubameyang-Deal ist also längst noch kein Selbstläufer!
Heißer Ablösepoker steht bevor
Zumal die BVB-Bosse um Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc ihren zwar besten, aber auch eigenwilligen Torjäger keinesfalls herschenken werden. Nicht erst seit dem Wechsel von Henrikh Mkhitaryan zu Manchester United hat sich das Duo - vor allem in England - den Ruf als äußerst harter Verhandlungspartner erarbeitet.
Der FC Arsenal wird die BVB-Ablösevorstellungen also vermutlich erfüllen müssen: Zwischen 65 und 70 Millionen Euro rufen Watzke und Zorc für Aubameyang auf - auch einen möglichen Gegentransfer von Olivier Giroud (31) möchten die BVB-Bosse ungerne mit Aubameyang verrechnen.
Der Grund: Den altersbedingt zuletzt immer verletzungsanfälligeren Franzosen sehen die beiden schwarzgelben Macher höchstens als kurzfristige Nothilfe im BVB-Sturm an. Als Dauerlösung spekulieren sie eher auf jüngere Kandidaten, wie den Belgier Michy Batshuayi (24) vom FC Chelsea.
Das Werben um diese Spieler werden die BVB-Bosse aber erst intensivieren, wenn Aubameyangs Abgang wirklich feststeht. Dies könnte womöglich schon Anfang kommender Woche sein.
Eines steht fest: Ruhe kehrt in Dortmund nicht wirklich ein - auch wenn sich der orkanartige Sturm inzwischen gelegt hat.