Marc Bartra hat im Zeugenstand in bewegenden Worten vom Sprengstoffanschlag auf die Mannschaft des Bundesligisten Borussia Dortmund berichtet.
BVB-Attentat: Bartra in Todesangst
"Ich hatte Todesangst und Angst, meine Familie nie wiederzusehen", sagte der spanische Innenverteidiger, der beim Bombenattentat am 11. April 2017 am Arm verletzt worden war.
Bartra ließ im Saal 130 des Dortmunder Landgerichts um 10.15 Uhr zunächst eine Erklärung verlesen und beantwortete anschließend mit Hilfe einer Übersetzerin Nachfragen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung.
Allein die Nachricht, der Angeklagte Sergej W. werde im Saal sitzen, habe "Panik" ausgelöst. Er habe zudem "in den Wochen und auch ersten Monaten nach dem Anschlag Albträume" gehabt, so der Spanier, aber: "Ich fühle mich jetzt stärker. Der Anschlag konnte mich nicht fertig machen, also kann mich nichts fertig machen."
In Bartras Statement hatte es zuvor geheißen, er habe bis heute mit wiederkehrenden Albträumen zu kämpfen. Diese Aussagen korrigierte Bartra später in den sozialen Netzwerken.
Auch Bartras Mannschaftskollege Pierre-Emerick Aubameyang war als Zeuge geladen worden. Er erschien am Montag aber krankheitsbedingt nicht zum angesetzten Termin. Der Torschützenkönig steht unmittelbar vor einem Transfer nach England zum FC Arsenal.
W. hatte bereits gestanden, neben dem BVB-Bus vor der Abfahrt zum Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale gegen den AS Monaco drei Sprengsätze gezündet zu haben. Dies sei allerdings ohne Tötungsabsicht geschehen.
W. ist wegen versuchten Mordes in 28 Fällen angeklagt. Bartra erklärte am vierten Prozesstag: "Ich bin froh, noch am Leben zu sein."