Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke glaubt nach wie vor nicht an einen Wechsel von Ousmane Dembele zum FC Barcelona.
Dembele-Wechsel: Watzke skeptisch
"Ich sehe die Transfer-Wahrscheinlichkeit bei unter 50 Prozent", sagte Watzke am Sonntag bei Sky.
Im Ablösepoker will sich der BVB nicht von dem Gebaren der Katalanen beeindrucken lassen. Watzke unterstellte Barca, Dembeles Streik gebilligt zu haben.
"Da muss man sich auch mal über die Rolle des ruhmreichen FC Barcelona unterhalten", sagte er. "Das glauben Sie doch selbst nicht, dass ein 20-Jähriger nicht zum Training kommt ohne das Wohlwollen des möglicherweise aufnehmenden Klubs."
Teure Transfers? Watzke hat kein schlechtes Gewissen
Ohne konkrete Summen zu nennen, machte Watzke klar, warum Dortmund in den Verhandlungen nicht von seinem Standpunkt abrücken will: "Wir haben natürlich auch eine wirtschaftliche Verantwortung. Aber wird werden nicht 30 Millionen weniger akzeptieren, als man eigentlich denkt durchdrücken zu können. Sonst macht das bald jeder."
Bereits am Samstag hatte Watzke im ZDF Sportstudio angekündigt, im Fall Dembele eine klare Botschaft senden zu wollen: "Die Bundesliga sollte froh sein, dass wir ein Exempel statuieren. Das kann jedem anderen der 17 Klubs auch ganz schnell passieren." Dembele spiele momentan nur nicht, "um den Preis zu drücken. Das weiß doch jeder", sagte Watzke.
Für den Fall, dass ein Verkauf Dembeles nicht zustande kommt, soll der Spieler nach Ablauf der Wechselfrist am 31. August wieder für den BVB auflaufen.
"Dembele muss 'mea culpa' machen"
"Ich bin mir sicher, dass er dann auch wieder ganz gerne spielt", sagte Watzke, machte jedoch zur Bedingung: "Wenn es so kommt, dann muss der Spieler deutlich vor dem Verein und der Mannschaft 'mea culpa' machen."
Grundsätzlich sieht Watzke seinen Klub im Wettbieten auf dem Transfermarkt nicht auf Augenhöhe mit Investoren aus Katar, stattdessen setzt er mit dem BVB auf wirtschaftliche Vernunft. "Wir müssen seriös bleiben und ab und an auch mal einen Spieler teuer verkaufen. Da habe ich gar kein schlechtes Gewissen", sagte Watzke.
Gleichzeitig plädierte er für eine frühere Schließung des Transferfensters im Sommer.
"Das muss die UEFA zusammen mit der ECA (Europäische Fußball-Union und Europäische Klub-Vereinigung, Anm. d. Red.) beschließen. Am 1. August, spätestens am 8. August, muss Schluss sein mit dem Theater", sagte Watzke.
"Die Fans freuen sich im Sommer, auf deutsch gesagt, nicht auf die ganze Transferscheiße, sondern auf Fußball. Der Fußball muss wieder im Vordergrund stehen, nicht das Affentheater."