Heribert Bruchhagen hat sich in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender des Hamburger SV gegen die "Luschen"-Kritik von Investor Klaus-Michael Kühne zur Wehr gesetzt.

"Ich kann mich mit dem Wort Luschen überhaupt nicht anfreunden. Das sind Spieler, die wir unter Vertrag genommen haben und die unterschiedliche Leistungen anbieten. Der Kader besteht nicht nur aus Leistungsträgern. Es ist auch so, dass ich die Wortwahl nicht gut finde", sagte Bruchhagen vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg bei Sky.

Heribert Bruchhagen ist am Sonntag zu Gast Im CHECK24-Doppelpass (ab 11 Uhr LIVE im TV auf SPORT1).

Der 80 Jahre alte Milliardär Kühne hatte sich mit Stürmer Pierre-Michel Lasogga angelegt, den er in einem Spiegel-Interview indirekt als Lusche und direkt als "Flop des Jahrhunderts" bezeichnete. "Das ist nicht der Sprachgebrauch, den ich im Umgang miteinander erwarte. Ich kann und werde es nicht akzeptieren, dass er in seiner Enttäuschung eine solche Diktion wählt", entgegnete Bruchhagen.

Bruchhagen maßregelt Kühne

Kühne sei ein extrem erfolgreicher Geschäftsmann, "der sofort Entscheidungen trifft und seine Vorstellungen klar durchsetzt. Meine Aufgabe ist es, dass Fußballgeschäft von der anderen Seite zu betrachten", betonte Bruchhagen. "Es gilt auch Dinge in ihrer Langfristigkeit zu bewerten. Das ist nicht das Geschäftsprinzip von Herrn Kühne in seinem Job. Da prallen wir schonmal aufeinander."

Kerstin Lasogga, Mutter und Managerin des früheren U21-Nationalspielers Lasogga, hatte Kühne Ahnungslosigkeit vorgeworfen.

"Ich bin schon etwas überrascht über diese Aussagen. Das ist eine Unart, die sich eingeschlichen hat. Darunter leiden Verein und Fans. Wer ein Welt-Unternehmen führen kann, hat noch längst keine Ahnung von Fußball", hatte sie bei Sky gesagt und weiter gegiftet: "Ständig kritisiert der Investor Trainer, Manager und einzelne Spieler - und das ohne jegliche Kenntnis der Lage. Nicht umsonst gibt es den Satz: Schuster bleib bei deinen Leisten."