Der FC Bayern ist bei der Suche nach einem Sportdirektor offenbar schon fündig geworden.
FCB-Sportchef? Auch Linke will nicht
"Es gibt einen Kandidaten, den wir im Blick haben. Wir haben uns damit viel Zeit gelassen und wir glauben, dass wir das jetzt ganz gut gelöst haben", sagte Präsident Uli Hoeneß am Rande eines Termins von SAP in Singapur. Den Namen wollte er aber noch nicht verraten.
Vor allem WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose ist als möglicher Kandidat in den Blickpunkt gerückt. Der 39-Jährige begleitet die Münchner auf der zwölftägigen Asientour.
An den Spekulationen will sich Klose aber nicht beteiligen. "Ihr könnt versichert sein, wenn es irgendetwas zu erzählen gibt, dann werdet ihr es rechtzeitig erfahren", erklärte er bei einem Medientermin am Mittwoch - und fügt schmunzeln hinzu: "Das Gute ist: Ich kann Vieles"
Linke nicht interessiert
Immer wieder fällt im Umfeld des FC Bayern auch der Name Thomas Linke. Doch der ehemalige Sportdirektor des FC Ingolstadt und frühere Bayern-Profi wird nach SPORT1-Informationen nicht das Amt bei den Münchnern übernehmen.
"Dass Thomas bei Bayern Sportchef werden soll, ist Blödsinn. Mein Kenntnisstand ist der, dass er erstmal mit seiner Familie Zeit verbringen will. Er macht deshalb erst mal nichts", sagte ein Insider zu SPORT1.
Matthias Sammer war im Juli 2016 aus gesundheitlichen Gründen als Sportvorstand zurückgetreten. Seitdem ist das Amt des Sportchefs beim deutschen Rekordmeister verwaist.
Auch eine Verpflichtung des in einigen Medien als Favoriten gehandelten Mark van Bommel ist unwahrscheinlich.
Van Bommel in Eindhoven im Wort
Die PSV Eindhoven, wo der 40-Jährige erst seit dieser Saison als U19-Trainer angestellt ist, bestritt auf Nachfrage von SPORT1 jeglichen Kontakt zum FC Bayern und verwies auf die vertraglichen Verpflichtungen.
Zuvor schon hatte der ehemalige Bondscoach Bert van Marwijk einen Wechsel seines Schwiegersohns nach München ausgeschlossen:
"Mark wird nicht Sportdirektor bei Bayern, er ist in Eindhoven Trainer bei der U19 und das macht ihm großen Spaß. Wenn er zu Bayern gehen würde oder mit denen verhandeln würde, dann hätte ich es gewusst. Ich denke, er hätte seinem Schwiegervater davon erzählt", sagte van Marwijk zu SPORT1.
Und offenbar gibt es auch bei den Bayern-Verantwortlichen eine gewisse Skepsis. Laut Bild stört sie van Bommels freundschaftliches Verhältnis zum umstrittenen Spielerberater Mino Raiola.
Der Italiener, der unter anderem Zlatan Ibrahimovic, Paul Pogba und Romelu Lukaku zu seinen Mandanten zählt, betreute auch van Bommel während seiner aktiven Zeit. Die Bayern werden ihre Erfahrungen gemacht haben.
Auch Kahn will nicht
Ebenfalls nicht interessiert ist nach SPORT1-Informationen weiterhin Oliver Kahn. Der ehemalige Bayern-Kapitän wird seit seinem Karriereende immer wieder für den Posten als Sportdirektor gehandelt.
Doch schon im vergangenen Herbst hatte Kahn im Interview mit SPORT1 erklärt, dass ihn der Job beim Rekordmeister nicht reizen würde.
Entsprechend bestätigte Hoeneß der Sport Bild: "Er hat uns klar gesagt, dass er nicht Sportdirektor werden will. Darum ist er auch kein Thema."
Bleibt eigentlich nur noch Klose. Doch der arbeitet seit November 2016 im Trainerstab von Bundestrainer Joachim Löw und hat eigentlich vor, beim DFB seinen Trainerschein zu machen.
Was macht Klose?
"Die Trainerscheine kann ich nicht von heute auf morgen machen. Ende September schaffe ich es, den A-Schein zu machen", sagte Klose der Sport Bild.
Er habe allerdings "noch keine endgültigen Gespräche mit dem DFB" geführt. "Ich gehe die ersten drei Wochen im August in den Urlaub. Es ist noch nichts festgelegt."
Anfang September stehen die nächsten Qualifikationsspiele für die WM 2018 an. Bis dahin will Hoeneß seinen neuen Sportdirektor spätestens vorgestellt haben.