Ob er Kasper Dolberg gleich mitbringe, wurde Peter Bosz am Ende seiner Antrittspressekonferenz bei Borussia Dortmund noch gefragt.
Bosz: Trainer für den BVB der Zukunft
"Er kommt gleich", fiel Sportdirektor Michael Zorc dem neuen BVB-Trainer scherzend ins Wort. Auch Bosz musste lachen, schob dann aber mit ernster Miene hinterher: "Es ist viel zu früh, um über Spieler zu sprechen."
Ob er den umworbenen Knipser seines früheren Teams Ajax Amsterdam mit zum BVB bringen wolle? Das verneinte Bosz zwar energisch - mit seinem Talent und seinen 19 Jahren würde Dolberg jedoch blendend in die Struktur der neuen, jungen Borussia passen.
U23-Team mit großer Perspektive
Aber auch ohne den dänischen Shootingstar ist der Dortmunder Kader schon reich an äußerst vielversprechenden Talenten.
So könnte der BVB in der kommenden Saison eine komplette U23-Mannschaft aufs Feld schicken, die durchaus schlagkräftig wäre.
In einer möglichen Offensivreihe mit den Teenagern Christian Pulisic (18), Emre Mor (19), Alexander Isak (17) und Jacob Bruun Larsen (18) wäre Ousmane Dembele mit seinen 20 Jahren sogar schon ein alter Hase.
Am Mittwoch sicherten sich die Dortmunder zudem noch einen weiteren jungen Offensivmann: Maximilian Philipp (23) kommt vom SC Freiburg und soll dem BVB der Zukunft vorne noch mehr Optionen verleihen.
Im zentralen Mittelfeld der Dortmunder U23-Truppe könnten Julian Weigl (21) und Mikel Merino (20) die Fäden ziehen.
Auch eine komplette Abwehrreihe unter 23 könnten die Dortmunder auf den Platz schicken: Felix Passlack (19) auf der rechten Seite, Matthias Ginter (23) und Neuzugang Dan-Axel Zagadou (18) in der Zentrale sowie Raphael Guerreiro (23) auf links. Selbst für das Tor gibt es mit Ersatzkeeper Hendrik Bonmann einen Youngster.
Bosse bauen den BVB der Zukunft
Aus der schwarz-gelben U19, die zuletzt zwei mal Deutscher Meister wurde, kommt auch noch ein reicher Pool an Talenten nach.
Die Verpflichtungen von Angreifer Philipp und Abwehrjuwel Zagadou verdeutlichte nochmals die zukunftsorientierte Ausrichtung des BVB: Die Bosse setzen weiter auf Talente, die in Dortmund zu internationaler Klasse reifen sollen.
Dass die Wahl der Dortmunder Verantwortlichen bei der Suche nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel gerade auf Bosz fiel, ist daher folgerichtig. Schließlich sorgte der 53-Jährige zuletzt mit den jungen Wilden von Ajax Amsterdam für Furore.
In der Eredivisie führte dieser Weg zur Vizemeisterschaft, in der UEFA Europa League bis ins Finale. Gegen Manchester United setzte Bosz dabei auf die jüngste Startelf, die jemals in einem Europa-League-Endspiel auflief (22 Jahre, 282 Tage). Allerdings bekamen seine Youngster bei der 0:2-Niederlage ihre Grenzen aufgezeigt.
BVB erhofft sich "frischen Offensivfußball"
Die erfolgreiche Arbeit in Amsterdam blieb den Dortmunder Verantwortlichen nicht verborgen.
"In allererster Linie sind wir überzeugt, dass die Art und Weise, wie er seine Mannschaft Fußball spielen lässt, nicht komplett unähnlich zu der ist, wie wir und unsere Fans es sehen möchten", sagte Zorc und schwärmte von Bosz' "frischem Offensivfußball": "Darüber hinaus hat er nachgewiesen, dass er sehr gerne mit jungen Spielern arbeitet."
Eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit beim BVB der Zukunft.