Erst Aufstiegs-Held mit Jahn Regensburg, nun neuer Trainer bei Bayer Leverkusen.
Völler: Herrlich war die 3. Wahl
Heiko Herrlich übernimmt beim Werksklub als Nachfolger von Tayfun Korkut: Ein Überraschungs-Coup, den Bayer am frühen Freitagnachmittag offiziell gemacht hat.
Der 45-Jährige präsentierte sich bei seiner Vorstellung erfolgshungrig: "Nach oben sind keine Grenzen gesetzt", hielt der neue Trainer fest. Sportchef Rudi Völler bekannte derweil offen, dass Herrlich erst ins Spiel kam, als zwei andere Kandidaten dem Werksklub abgesagt hatten.
Vor Herrlich waren der stattdessen zum BVB gewechselte Peter Bosz, David Wagner von Premier-League-Aufsteiger Huddersfield Town und Aues Domenico Tedesco bei Bayer im Gespräch.
Wie die Bild berichtet, erhält Regensburg eine Ablöse, Leih-Spieler aus Leverkusen sowie ein Ablösespiel gegen die Werkself.
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+++ Herrlich über seine Stärken +++
"Ich sehe mich noch als jungen Trainer. Ich war selten Häuptling, eher Indianer. Wenn ich eine Qualität habe, dann das Beobachten: Ich beobachte, was Mannschaften erfolgreich macht, verfeinere meine Methoden mit den Erfahrungen, die ich mache. Wichtig ist mir, dass Spieler sich selbst zurücknehmen, dem Verein dienen. Was vorn auf dem Trikot draufsteht, ist wichtiger, als das, was hinten draufsteht."
+++ Herrlich über seine Spielidee +++
"Kurz zusammengefasst: erfolgreich und begeisternd. Ich will, dass die Mannschaft die Zuschauer mitreißt. Das ist mir meistens gelungen, besonders in Regensburg."
+++ Völler sagt, was Herrlich ausmacht +++
"Wir wollten jemanden, der eine direkte Ansprache hat. Die Ideen, die er hat, hören sich toll an. Ohne Heiko jetzt Druck zu machen: Wir sind natürlich ein Klub, der international spielen will. Das ist unser Ziel."
+++ War Herrlichs Bayer-Vergangenheit ein Grund für die Zusage? +++
"Natürlich, auf jeden Fall. Es hat ein bisschen was von Nach-Hause-Kommen. Ich freue mich zurückzukommen und viele alte Mitarbeiter zu treffen, etwa den jetzt 82 Jahre alten Zeugwart."
+++ Völler begründet noch einmal den Wechsel +++
"Wir wissen alle, für wie gut ich Roger Schmidt halte. Auch Korkut hat es in den schwierigen Spielen sehr gut gemacht. Wir mussten trotzdem etwas verändern."
+++ Wie schwer fiel Herrlich der Abschied nach dem Aufstieg? +++
"Es war eine tolle Zeit mit viel Emotion, ich habe es geliebt, da zu arbeiten. Jetzt war halt die Anfrage und es gab die Gespräche. Ich habe mir das angehört und wurde überzeugt."
+++ Herrlich fühlt sich nicht als B-Lösung +++
Es sei normal, dass sich Bayer auch mit anderen Kandidaten beschäftigt habe, sagt der neue Coach.
+++ Herrlich spricht +++
"Ich bedanke mich für das Vertrauen und werde alles dafür tun, es zurückzugeben." Nach der missratenen Vorsaison wolle er Leverkusen nun zurück zu altem Erfolg führen: "Wir brauchen nicht drumrum reden: Letztes Jahr hat Bayer das Ziel deutlich verfehlt. Man hat ein anderes Anspruchsdenken. Wir möchten alles tun, um nächstes Jahr ein besseres Ergebnis zu erzielen." Herrlichs ambitioniertes Schlusswort: "Nach oben sind keine Grenzen gesetzt."
+++ Rudi Völler spricht +++
"Wir haben einen Verein mit vielen jungen Spieler, der aber auch erfolgreich sein will", sagt Völler. Herrlich passt ihm offensichtlich in dieses Konzept. "Ich habe gemerkt, wie er brennt", berichtet Völler von seinem Gespräch mit Herrlich, auch darauf, junge Spieler besser zu machen: "Nach dem Urlaub geht hier richtig die Post ab."
+++ Rudi Völler spricht +++
"Wir haben in den vergangenen Wochen viele Gespräche geführt", erinnert er. Zwei Kandidaten hätten abgesagt, "das ist aber kein Problem in diesem Geschäft". Heiko Herrlich habe sich dann als Alternative aufgedrängt, auch durch die Zweitliga-Relegation gegen 1860: "Das war beeindruckend."
+++ Geschäftsführer Schade stellt Herrlich vor +++
Zunächst zählt der Boss Herrlichs Verdienste auf und seine Vorgeschichte mit Bayer.