Olympia-Silber, Berufung in die Nationalmannschaft, Qualifikation für den Europapokal: Niklas Süle eilt seit einem knappen Jahr von Erfolg zu Erfolg.
Darum freut sich Süle auf Ancelotti
Und in wenigen Wochen wechselt er auch noch zum Rekordmeister FC Bayern - für 25 Millionen Euro.
Kein Wunder, dass der erst 21 Jahre alte Profi von der TSG Hoffenheim im Interview mit SPORT1 (ab 18.30 Uhr in Bundesliga aktuell) von einem "Traum" spricht, wenn er die vergangenen zwölf Monate Revue passieren lässt.
"Im Fußball geht alles so schnell. Vor zweieinhalb Jahren war ich noch verletzt, hatte einen Kreuzbandriss. Jetzt wechsle ich zu Bayern München, habe meinen Traum erfüllt - auch mit der Nationalmannschaft", sagt Süle, der beim Abschiedsspiel für Bastian Schweinsteiger gegen Finnland im August 2016 erstmals für das Team von Joachim Löw auflief.
Eine Entwicklung, die Süle "kaum in Worte fassen" kann. "Vor ein paar Jahren war ich hier noch Balljunge und habe die Stars nach Trikots gefragt. Jetzt auf einmal gehe ich zu den Bayern. Es geht so schnell im Fußball. Das muss man genießen, aber auch immer weiter arbeiten. Denn genauso schnell kann es wieder nach unten gehen."
Mit Rudy nach München
Für die größeren Schlagzeilen sorgte er im vergangenen Januar, als sein Wechsel zur neuen Saison vom Kraichgau zum deutschen Rekordmeister nach München offiziell bekanntgegeben wurde.
Der Innenverteidiger, der zusammen mit Sebastian Rudy zu den Bayern wechselt, brennt schon jetzt darauf, sich im Starensemble von Carlo Ancelotti zu beweisen.
"Ich bin sehr froh, dass Herr Ancelotti da ist. Er hat dreimal die Champions League gewonnen", sagt Süle: "Er hat Erfahrung wie kein Anderer und eine andere Art Fußball zu spielen, auf die ich mich schon freue. Ich will so viel wie möglich davon aufnehmen und top vorbereitet dahin kommen und mich dem Trainer empfehlen."
Mit Jerome Boateng, Mats Hummels und Javi Martinez hat Süle in München auf seiner Position große Konkurrenz. Davon wird sich der 90-Kilo-Koloss aber nicht einschüchtern lassen.
Lob für Nagelsmann
Zunächst aber will Süle mit Hoffenheim die bisher beste Saison der Vereinsgeschichte krönen: "Vielleicht reicht es noch zu Platz drei. Aber allein dass wir den vierten Platz vor dem drittletzten Spieltag sicher hatten, ist schon ein riesen Ding." (Die Tabelle der Bundesliga)
Ein Erfolg, den der gebürtige Frankfurter zu großen Teilen Trainer Julian Nagelsmann zuschreibt.
"Julian ist jünger im Kopf, das kommt uns entgegen, weil er unsere Sprache spricht. Das Wichtigste an einem Trainer aber ist, dass er ehrlich ist und mit einem spricht, auch wenn es mal nicht so läuft. Das macht Julian überragend, er nimmt alle mit ins Boot. Deswegen sind wir in diesem Jahr auch so eine Einheit", lobt Süle seinen Noch-Trainer.
Diesem eingeschworenen Team kehrt er in wenigen Wochen den Rücken - nicht ohne Wehmut.
"Für mich hat Hoffenheim eine ganz spezielle Bedeutung. Das wird sicherlich auch immer so sein", sagt Süle, "auch wenn ich mit meinem neuen Arbeitgeber irgendwann mal hier spiele."