Der Spielball war Thomas Delaney völlig egal. Der Matchwinner dachte vor allem an seinen Internetauftritt.
Dreierpacker Delaney warnt Werder
"Nein, den Ball habe ich nicht mitgenommen. Ich muss jetzt erst einmal schauen, ob mein Wikipedia-Eintrag auf dem neuesten Stand ist", sagte der Däne in Diensten von Werder Bremen grinsend. Kurz zuvor hatte der 25-Jährige die Hanseaten mit seinem Dreierpack fast im Alleingang zum 5:2 (2:0) bei Aufsteiger SC Freiburg geschossen.
Eintrag bereits online
Delaney musste sich allerdings keine Sorgen machen. Das Internet-Lexikon war auf dem neuesten Stand und ließ seine Leser schon vor 18.00 Uhr am Samstag in der Rubrik Vereine wissen, dass der dänische Nationalspieler am 26. Spieltag der Bundesliga "dreimal in Freiburg" getroffen hatte.
Ob er schon einmal drei Tore geschossen habe? "Nein - noch nicht einmal zwei", meinte der Mittelfeldspieler, der erst Anfang Januar vom dänischen Meister FC Kopenhagen nach Bremen gekommen war: "In der ersten Hälfte habe ich nicht einmal gut gespielt. Und am Ende war das wohl der großartigste Tag in meinem bisherigen Fußballer-Leben."
Werder setzt Serie fort
Die Gala Delaneys mit seinen drei Toren führte dazu, dass Werder seine Erfolgsserie fortsetzen konnte und mehr denn je auf den Klassenerhalt hoffen darf.
Die Bremer (32 Punkte) sind seit mittlerweile seit sechs Partien ungeschlagen und holten in dieser Zeit 16 der 18 möglichen Zähler. Eine derartige Serie hatten die Norddeutschen zuletzt vor über zwei Jahren hingelegt.
Drei Punkte vor der Relegation
Matchwinner Delaney, der sich am Samstagabend "zwei Drinks mit der Partnerin" gönnen wollte, traut dem Braten im Abstiegskampf allerdings noch nicht - schließlich hat Werder nur drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
"Ich will noch nicht sagen, dass wir auf dem besten Weg unten raus sind", sagte der Sohn eines US-Amerikaners und einer Dänin: "Denn am Ende holt mich so eine Aussage noch ein."
Freiburgs schwächster Saisonauftritt
Während die Bremer ihre Serie ausbauten, mussten die Freiburger (35 Punkte) nach drei Spielen ohne Niederlage wieder eine Pleite hinnehmen.
Daran änderten auch die Tore des Ex-Bremers Nils Petersen und von Vincenzo Grifo nichts. Trainer Christian Streich war bedient: "Mit so einer Leistung können wir in der Bundesliga kein Spiel gewinnen. Das war das schwächste Spiel von uns in dieser Saison."