Die Kritik für den Masken-Jubel von Pierre-Emerick Aubameyang zieht weitere Kreise. Nach BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat auch der ehemalige Dortmunder Kapitän Sebastian Kehl die Aktion im Derby gegen Schalke 04 verurteilt.
Kehl: Auba hat Schalke angestachelt
Im Volkswagen Doppelpass prophezeite der Ex-Profi seinem früherem Teamkollegen ein Nachspiel. "Der Verein wird eine Konsequenz in Form einer Geldstrafe ziehen. Man muss schon aufpassen, dass man ihm nicht zu viele Freiheiten gibt."
"Er hat das schon zweimal gemacht. Manchmal wurde es belächelt, mal wurde gesagt, dass es kreativ ist. Aber sowas mache ich nicht nach 60 Minuten, nicht nach dem 1:0. Ich finde, dass es verfrüht war", befand Kehl: "Die Schalker wurden dadurch ein bisschen angestachelt."
Nicht nur für den einstigen Nationalspieler war Aubameyangs Aktion verfehlt. SPORT1-Experte Thomas Strunz warf dem BVB-Stürmer vor, "den wirtschaftlichen Interessen des Vereins geschadet" zu haben.
"Verein zwei Mal brüskiert"
"Aubameyang hat nicht zum ersten Mal gegen die Interessen des Vereins gehandelt", kritisierte Strunz im Volkswagen Doppelpass. "Die Verantwortlichen in Dortmund können da gar nicht drüber lachen."
Damit spielte Strunz auf Aubameyangs offenkundige Werbung für seinen privaten Sponsor Nike an. Das vertragliche Verhältnis zu dem Sportausrüster hat ohnehin eine gewisse Brisanz, da ausgerechnet Konkurrent Puma einer der wichtigsten strategischen Partner für den BVB ist. Vor diesem Hintergrund ist Strunz sicher, dass Aubameyangs Aktion "intern für Verstimmung gesorgt" hat.
Auch Kehl monierte: "Ich finde es auch nicht gut, dass er das Ganze am Ende mit seinem persönlichen Sponsor inszeniert."
Aubameyang "ignorant"
Ähnlich sieht das ARD-Kommentator Tom Bartels. In Anspielung auf Aubameyangs Frisuren-Gate, das nur wenige Wochen zurückliegt, befand Bartels: "Er hat den Verein in kurzer Zeit zwei Mal brüskiert. Das scheint ihm völlig egal zu sein."
Beim Heimspiel gegen Leverkusen hatte Aubameyang ein deutlich sichtbares Nike-Emblem rot in die Haare einfärben lassen. Dafür hatte der Gabuner von den Dortmunder Verantwortlichen bereits einen Tadel kassiert.
Dass Aubameyang jetzt erneut auffällig wurde, bezeichnete SPORT1-Experte Strunz als "Ignoranz".