27. deutsche Meisterschaft für den FC Bayern München, Numero Uno für Carlo Ancelotti: Der Rekordchampion hat am 31. Spieltag der Bundesliga mit einem 6:0 (3:0)-Sieg beim abstiegsbedrohten VfL Wolfsburg seinen fünften Titelgewinn in Serie perfekt gemacht.
FC Bayern mit Kantersieg zum Titel
Drei Tage nach dem frustrierenden Pokal-Aus gegen Borussia Dortmund (2:3) nutzten die Bayern einen Patzer von Verfolger RB Leipzig und gewannen damit die erste Trophäe nach dem Abgang von Pep Guardiola.
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"Wir haben jetzt fünf Mal in Folge den Titel gewonnen, das ist etwas Außergewöhnliches", sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummeinigge nach dem Kantersieg bei Sky. "Wir sind ein total verdienter Meister"
"Nicht selbstverständlich"
David Alaba brachte die Gäste mit einem direkt verwandelten Freistoß in der 19. Spielminute in Führung. Robert Lewandowski legte mit einem strammen Rechtsschuss von der Strafraumkante zum 2:0 (36.) und aus kurzer Distanz zum 3:0 (45.) nach. Der Pole übernahm mit seinem 28. Treffer auch die Führung im Rennen um die Torjägerkanone. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
"Vier Spieltage vor Schluss, Deutscher Meister zu werden, ist bestimmt nicht selbstverständlich", sagte Philipp Lahm bei Sky.
Mit Blick auf die Zukunft sagte der FCB-Kapitän: "Irgenwann muss ein Umbruch kommen, und im Sommer kommt ja auch einer, weil Xabi Alonso und ich aufhören werden."
Gustavo rastet aus
Nach dem Seitenwechsel erhöhten Arjen Robben (66.), Thomas Müller (80.) und Joshua Kimmich (85.) auf 6:0. Wolfsburgs Luiz Gustavo (78.) sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.
"Wir wollen den Meistertitel so schnell wie möglich perfekt machen", hatte Ancelotti vor der Partie die Marschroute vorgegeben. Nach dem überraschenden 0:0 von Verfolger Leipzig gegen Ingolstadt bot sich plötzlich nach 2003 und 2008 zum dritten Mal die Chance, in Wolfsburg alles perfekt zu machen - diese wollten die Bayern, die in der Champions League an Real Madrid knapp gescheitert waren, ergreifen. (Der Tabellenrechner der Bundesliga)
Und Star-Stürmer Lewandowski, der im Pokal noch etwas unglücklich agiert hatte, deutete sogleich Gefahr an. Die VfL-Abwehr konnte einen Querpass des Polen im Strafraum erst in letzter Sekunde abblocken (6.).
Casteels verhindert höhere Pleite
Auf der Gegenseite zeigten die Wölfe mit großem Engagement, dass sie die Meisterfeier vor 30.000 Zuschauer in ihrer ausverkauften Arena unbedingt verhindern wollten. Ex-Bayern-Profi Mario Gomez bot sich nach einem Stellungsfehler von Münchens Torwart Sven Ulreich die erste Chance (8.). (Die Tabelle der Bundesliga)
Der FCB dominierte aber schnell das Mittelfeld, die Niedersachsen um Trainer Andries Jonker, der selbst eine Bayern-Vergangenheit hat, lauerten überwiegend auf Konter. Wolfsburg lief nach dem Alaba-Treffer Gefahr, direkt höher in Rückstand zu geraten. Lewandowski und Thomas Müller scheiterten mit ihren Schüssen aber am glänzend reagierenden Koen Casteels im Wölfe-Tor (21.,22.).
Bayern dominiert
Wolfsburg befreite sich zeitweise und brachte die Bayern-Defensive mit Mats Hummels und Javi Martinez durchaus mal in Verlegenheiten. Doch die Münchner erstickten die Hoffnung der Gastgeber mit ihrer Effizienz. Die Fans des deutschen Branchenprimus stimmten schon vor dem Pausenpfiff erste Meisterlieder an. (Ergebnisse und Spielplan)
Auch nach dem Wechsel bemühte sich Ancelottis Elf, ihren Fans die Feierlichkeiten mit weiteren Glanzmomenten zu versüßen. Alaba knallte einen Fernschuss von Linksaußen ans Lattenkreuz (48.). Und auch der am Saisonende aufhörende Kapitän Philipp Lahm stürmte munter mit, bis er 20 Minuten vor Schluss ausgewechselt wurde. Bayern dominierte nun nach Belieben.