Erst die Aufklärung des Bomben-Attentats auf den Mannschaftsbus, dann der Sieg in Gladbach und der Sprung auf Platz drei: Borussia Dortmund geht etwas befreit aus den vergangenen Tagen hervor.
Zorc: Festnahme hilft BVB
"Es ist ein Stück weit Erleichterung, zu wissen, wer es war, dass er gefasst ist und hoffentlich auch bestraft wird", sagte BVB-Manager Michael Zorc bei Sky nach dem 3:2-Sieg bei Borussia Mönchengladbach.
"Die Motivlage ist genauso krank wie sie bei einem terroristischen Anschlag gewesen wäre. Vielleicht hilft es aber bei der schnelleren Verarbeitung", erklärte Zorc.
Zehn Tage nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund war gegen den mutmaßlichen Täter am Freitag Haftbefehl erlassen worden.
Der Beschuldige wollte nach Angaben der Bundesanwaltschaft mit drei Bomben und dem Tod möglichst vieler Spieler die BVB-Aktie zum Absturz bringen und dadurch abkassieren.
Tuchel wieder im "normalen Modus"
Laut Trainer Thomas Tuchel kehrt ganz langsam wieder Normalität ein - zumindest im Spielbetrieb. "Ich befinde mich wieder in einem normalen Modus, da ich es kann und mich auch danach fühle. In der unmittelbaren Spielvorbereitung und während des Spiels ist alles total normal. Wir haben das auch thematisiert und die Spieler sagen, dass es überhaupt kein Problem ist."
Dennoch gäbe es auch Momente, in denen der Anschlag weiterhin eine Rolle spiele. "Natürlich gibt es Gespräche mit Zwischentönen, die deutlich ruhiger und sehr verständnisvoll sind und auf Zuhören basieren. Es ist besonders, wie die Mannschaft damit umgeht, weil sie sich auch traut, Gefühle zu zeigen", sagte Tuchel im ZDF-Sportstudio.
Und diese Momente würden die Mannschaft "auf einer Ebene zusammenschweißen, die man sonst normalerweise nicht hat. Das ist natürlich ein weiterer Klebstoff", betonte Tuchel bei Sky.
Kampfansage an Bayern
Auch Torwart Roman Bürki ist sich sicher, dass es für den BVB nun wieder aufwärts geht. "Ich bin froh, dass wir wieder Fußball spielen können. Heute haben wir gezeigt, dass wir wieder da sind."
Mit diesem neuem Selbstbewusstsein schickt Tuchel dann auch eine Kampfansage in Richtung Pokalgegner FC Bayern: "Der FC Bayern hat auf jeden Fall mehr zu verlieren. Wir waren schon einmal da und haben unsere Lehren gezogen. Jetzt werden wir unser Bestes geben, um ein Spielverderber zu sein."