In Anbetracht der enorm hohen Belastung für Fußball-Profis hält es Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick für möglich, dass es in Zukunft zwei Spielerkader pro Team gibt. "Einen für die Liga, einen für Europa. Manche Vereine machen das bereits", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Rangnick deutet Kader-Revolution an
Viele Vereine sind jetzt schon dabei, auf die gestiegene Belastung zu reagieren. "Diese Entwicklung wird sich weiter verstärken. Wenn wir in der kommenden Saison international spielen sollten, dann bräuchten wir bei unserer Spielweise noch mal vier Spieler von dem Kaliber, welches wir jetzt schon bei 16 Spielern haben."
Mit zwei Teams gegen die Belastung
RB Leipzig könnte dann mit zwei Teams in den verschiedenen Wettbewerben an den Start gehen.
"Was ein Trainer dann aber natürlich nicht lupenrein so machen wird. Aber die Tendenz ist klar: Man muss schon die Möglichkeit haben, theoretisch zwei verschiedene Teams ins Rennen schicken zu können, um den Mehrfachbelastungen gerecht zu werden", sagte Rangnick.
"RB schon fast ein Traditionsklub"
In einem gemeinsamen Interview mit RB-Fußballchef Oliver Mintzlaff betonte Rangnick die Langfristigkeit des Leipziger Projektes. 2030 werde RB "schon fast ein Traditionsverein sein. Bei Autos würde man sagen: ein Youngtimer", sagte Rangnick.
Im Scherz ergänzte Mintzlaff mit Blick auf die Zukunft: "Und wir würden uns aufregen, dass neue Investoren kommen und noch jüngere Klubs entstehen und uns Traditionalisten kaputtmachen."
Auftrag von Mateschitz
Dass RB für Langfristigkeit steht, das haben die Leipziger Bosse von ganz oben verordnet bekommen. Mintzlaff berichtete in der FAZ von einer Anekdote um Red-Bull-Patriarch Dietrich Mateschitz.
"Bei der Lizenzvergabe hat er mir auf den Weg gegeben: 'Sagen Sie Herrn Seifert (Chef der DFL; d. Red.), wir committen uns auch für die nächsten zwanzig, dreißig Jahre."