Beim Gewaltexzess von Hooligans von Borussia Dortmund am vergangenen Samstag gegen Fans des Ligarivalen RB Leipzig sind nach jüngsten Polizeiangaben insgesamt zehn Personen verletzt worden.
Polizei: Zehn Verletzte in Dortmund
Zwei Tage nach den Ausschreitungen vom vergangenen Samstag korrigierte Einsatzleiter Edzard Freyhoff auf SID-Anfrage die ursprüngliche Bilanz um sechs verletzte RB-Anhänger, nachdem seine Behörde tags zuvor zunächst vier verletzte Polizisten vermeldet hatte.
Berichte über eine noch höhere Zahl von Verletzten besonders im Lager der Leipziger konnte Freyhoff mit Hinweis auf fehlende Informationen nicht bestätigen. Vier vorläufig festgenommene Personen seien auf richterlichen Beschluss wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Polizei prüft weitere Maßnahmen
Freyhoff gab am Montag außerdem die Einsetzung einer Ermittlungskommission zur Aufklärung der Krawalle im Umfeld des Dortmunder Signal Iduna Parks und der Urheber von möglicherweise strafwürdigen Plakaten sowie Bannern in der Arena bekannt.
"Wir werden zusammen mit der Staatsanwalt anhand von Videoaufzeichnungen jedes Plakat darauf hin überprüfen, ob weitere Maßnahmen einzuleiten sind", sagte Freyhoff. Der Einsatzleiter appellierte an friedliche BVB-Fans "sich nicht nur durch Worte zu distanzieren, sondern zur Aufklärung beizutragen".
Aus Freyhoffs Sicht ist aufgekommene Kritik am Verzicht der Behörden auf die Einstufung der Begegnung als ein Spiel mit höchstem Risiko nicht berechtigt. "Wir hatten keine Hinweise, dass aus Leipzig gewaltbereite Fans anreisen würden, zumal in Leipzig keine Ultraszene vorhanden ist."
Attacken "extrem schockierend"
Auch mit dem Abstand von zwei Tagen zu den gewalttätigen Attacken der BVB-Hooligans bezeichnete Freyhoff die Vorfälle als "extrem schockierend. Keiner hat damit gerechnet, dass so schnell Hass in Gewalt umschlägt". Selbst vor dem Hintergrund seiner langjährigen Erfahrung sei in Dortmund "ungewöhnlich, dass sich die Gewalt gegen jeden gerichtet hat, der als Fan von RB Leipzig erkennbar gewesen ist".