Borussia Dortmund hat die Angriffe von Randalierern auf Fans des Bundesligisten RB Leipzig am Samstagabend verurteilt.
RB-Hass: BVB will durchgreifen
"Borussia Dortmund bedauert zutiefst, dass es zu Ausschreitungen auf dem Anreiseweg der Fans aus Leipzig gekommen ist. Der BVB verurteilt diese Gewalt aufs Schärfste!", teilte der Verein am Sonntag mit.
Chaoten und Pöbler kein "Teil der BVB-Familie"
Am späten Nachmittag folgte ein ausführlicheres und schärferes Statement, unterschrieben von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Reinhard Rauball. Die beiden verurteilten darin auch die "verbalen Entgleisungen, die es vor und während der Partie gegeben hat" - und kündigten an, ihre Anhänger zur Rechenschaft zu ziehen.
"Wir versichern: Der BVB wird alles daran setzen, das Fehlverhalten der eigenen Anhänger aufzuklären und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten hart zu sanktionieren!", heißt es: "Um es ganz deutlich zu sagen: Wer seine Meinung nicht durch Argumente, sondern durch rohe Gewalt und plumpe Beleidigungen ausdrückt, kann, darf und wird nicht Teil der BVB-Familie sein."
Der BVB will die Vorkommnisse "gemeinsam mit der Polizei aufarbeiten". Er wünschte "den verletzten Fans aus Leipzig auf diesem Wege gute Besserung".
"Extreme Aggressivität und Gewaltbereitschaft"
Bei Übergriffen vor dem Spiel waren mehrere RB-Anhänger, vier Polizisten und Polizistinnen sowie ein Diensthund verletzt worden. Zudem warfen BVB-Hooligans mit Steinen und Flaschen auf Gäste-Fans.
Insgesamt wurden laut vorläufiger Polizei-Bilanz 28 Strafanzeigen "wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung, Widerstands sowie räuberischen Diebstahls" gestellt.
Die Polizei stellte eine "extreme Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Dortmunder Anhängerschaft gegenüber den Gästen" fest. Diese habe sich gegen "jede als Leipzig-Fan erkennbare Person" gerichtet: "Egal, ob es sich um kleine Kinder, Frauen oder Familien handelte."
BVB-Anhänger hatten schon vorab in der Stadt Schmähplakate angebracht und auch im Stadion viele beleidigende Banner gezeigt, darunter Gewaltaufrufe wie "Pflastersteine auf die Bullen!", "Bullen schlachten" und die Aufforderung an RB-Sportchef Ralf Rangnick: "Burnout Ralle, häng dich auf!" Der DFB kündigte deshalb Ermittlungen des Kontrollausschusses an.
Auch RB Leipzig hatte die Vorfälle verurteilt und Aufklärung explizit auch von den BVB-Verantwortlichen verlangt.