Mario Gomez hat überraschende Einblicke in die Idole seiner Kindheit gegeben.
Gomez: "Ich wollte wie Okocha sein"
Wie der Stürmer des VfL Wolfsburg in einem Beitrag für The Players' Tribune verriet, blickte er nicht etwa zu klassischen Mittelstürmern auf - sondern zu deutlich filigraneren Spielern.
"Ich habe davon geträumt wie Jay-Jay zu spielen. Er war mein Idol", schreibt Gomez über den ehemaligen Bundesliga-Profi Jay-Jay Okocha: "Die Art und Weise, wie er mit dem Ball umgegangen ist - er war wie ein Künstler. Er hat Dinge mit dem Ball gemacht, die ich mir nicht einmal vorstellen konnte."
Gomez schwärmt auch von Romario
Auch der damalige Barca-Profi Romario hatte es dem kleinen Mario Gomez angetan.
Er habe es geliebt, den brasilianischen Spielern bei den Katalanen zuzuschauen: "Ronaldinho, Rivaldo, und mein absoluter Favorit - Romario. Sein Name klang wie meiner, und als kleiner Junge reichte mir das vollkommen."
Mit der Zeit habe er jedoch erkennen müssen, dass der Typ Stürmer, der er gerne sein wollte, "nicht ganz der Typ Stürmer war, der ich sein konnte. Ich war größer und kräftiger als viele der anderen Jungs, also wurde ich eher ein echter Neuner."
Startprobleme mit Trapattoni
Einfach habe er es jedoch nicht gehabt - weder auf seiner ersten Profistation in Stuttgart, noch später nach seinem Wechsel zum FC Bayern.
Beim VfB habe Trainer Giovanni Trapattoni nach seiner Ankunft die jungen Spieler um Gomez zunächst wochenlang ignoriert.
"Wochen gingen ins Land. Nichts. Kein Lächeln. Nicht einmal ein Daumen hoch", erinnert sich Gomez. Nach vier Wochen habe Trapattoni ihm jedoch gesagt, dass er ihn nun einige Zeit beobachtet habe und von ihm beeindruckt sei.
"Aber ich denke, wir können an einigen Dingen arbeiten", habe Trapattoni erklärt: "Wenn wir diese Dinge verbessern können, wirst du der nächste deutsche Nationalstürmer sein."
Van Gaal ließ Gomez schmoren
Genau so kam es - und Gomez wechselte 2009 für die damalige Rekordsumme von 30 Millionen Euro zum FC Bayern, wo erneut ein schwieriger Trainer-Charakter auf ihn wartete: Louis van Gaal.
"Ich passte nicht in die Formation und ich war nicht sicher, ob ich jemals mehr als ein Ersatzspieler sein würde", gesteht Gomez heute: "Wenn ich ehrlich bin, habe ich mehrfach um einen Wechsel gebeten. Aber der Präsident (Uli Hoeneß, Anm. d. Red.) hat mir gesagt, ich solle Geduld haben."
Eines Tages sei van Gaal zu ihm gekommen und habe erklärt: "Du bekommst jetzt deine Chance. Es liegt an dir, ob du sie nutzt oder nicht."
Ein Jahr später habe van Gaal seine Meinung über ihn komplett geändert gehabt. "Es war einer der größten Siege meiner Karriere", sagt Gomez heute.