Sportdirektor Ralf Rangnick vom Bundesligisten RB Leipzig hat erneut das umstrittene Mitgliedermodell des Klubs verteidigt.
Rangnick: Mitglieder unbedeutend
"Ich denke, die Zahl der Mitglieder eines Klubs ist irrelevant. Dieses Konzept ist meiner Meinung nach altmodisch und überholt", sagte Rangnick nach Angaben der Deutschen Welle bei einem Medientreffen in Leipzig.
Borussia Dortmund habe 150.000 Mitglieder, "aber auf die strategische Ausrichtung des Klubs haben sie keinerlei Einfluss. Ich interessiere mich mehr für die Anzahl von Fans bei Heim- und Auswärtsspielen", sagte Rangnick:
"Denken Sie etwa, Porsche, Mercedes oder DHL würden ihre Anteilseigner vor jeder Entscheidung nach ihrer Meinung fragen? Dasselbe gilt für den Fußball. Wichtig ist, die richtigen Leute an Bord zu haben, die die richtige Entscheidung für den Klub treffen."
Rangnick glaubt, dass sein Klub früher oder später akzeptiert werden wird. "Der Klub ist doch erst 2009 gegründet worden, ist also der jüngste Verein in Deutschland. Natürlich mögen uns deshalb andere Klubs nicht", sagte der 58-Jährige. Auf die Frage, was Tradition für ihn bedeute, antwortete er: "Wenn man nur die Asche der vergangenen Erfolge feiert - nichts."
Die "Roten Bullen" profitieren stark von der finanziellen Unterstützung des Getränke-Großhändlers Dietrich Mateschitz und begrenzen auch durch eine umstrittene Mitglieder-Politik - gemeldet sind im Klub nur einige wenige - den Einfluss von außen.
RB hatte am Samstag die Tabellenführung in der Bundesliga durch eine 0:1-Niederlage beim FC Ingolstadt an Titelverteidiger Bayern München verloren.