FC-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat Ex-Trainer Pep Guardiola über den grünen Klee gelobt.
Rummenigge: Pep-FCB am schönsten
"Ich würde sagen, die Bayern haben nie schöner gespielt als unter Pep. Erfolgreich waren wir immer, aber Schönheit wurde uns selten attestiert", sagte Rummenigge im Interview mit der Welt am Sonntag. "Unter Pep haben plötzlich alle von uns geschwärmt. Das ist sein Vermächtnis."
Auch für das verbesserte Verhältnis zum Münchner Dauerrivalen Borussia Dortmund fand Rummenigge positive Worte:
"Richtig ist, dass zwischen meinem Kollegen Aki Watzke (BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, d.Red.) und mir ein gutes Verhältnis herrscht. Das ist gut für die Bundesliga, weil unsere Klubs in den vergangenen zehn Jahren die Aushängeschilder der Liga waren – auch international."
Rummenigge: "Zu viel Ballyhoo"
Dass dies in den vergangenen Jahren nicht immer so war, sieht der 61-Jährige rückblickend kritisch: "Auch zwischen Dortmund und uns gab es mir oft zu viel Ballyhoo vor den Spielen. Seit wir ein seriöses Verhältnis pflegen, ist das weniger geworden. Vor zwei Wochen in Dortmund wurden wir sogar freundlich begrüßt. Früher flogen schon mal die Bierbecher."
Dass die Rückkehr von Uli Hoeneß als Bayern-Präsident daran etwas ändern wird, glaubt der gebürtige Westfale nicht. "Er hat ja angekündigt, dass er in dieser Richtung weniger aufs Gaspedal drücken will. Auch Uli hat kein Interesse an Polemik, höchstens an kleinen Sticheleien. Ich denke, er sieht manche Dinge nach der schweren Zeit, die hinter ihm liegt, jetzt ein wenig anders."
Sportdirektor-Nachfolge "wichtige Aufgabe"
Auch zum Thema Nachfolge-Regelung äußerte sich Rummenigge. Noch-Spieler Philipp Lahm räumte der FCB-Boss gute Chancen ein. "Wir trauen ihm das zu. Das ist eine sehr gute Option. Er ist unser Kapitän und inzwischen mehr als nur ein Fußballer", sagte Rummenigge.
Dass der Verein seit Jahrzehnten von ehemaligen Spielern geleitet wird, sei einzigartig in der Welt des Fußballs. Die Nachfolge-Frage werde deshalb "eine wichtige Aufgabe von Uli und mir in den nächsten Jahren", so Rummenigge: "Da müssen wir jetzt die richtigen Burschen finden."