Nico-Jan Hoogma hat sich nach den gescheiterten Verhandlungen über den Posten als Sportdirektor beim Hamburger SV enttäuscht über HSV-Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer geäußert.
Hoogma "enttäuscht von Beiersdorfer"
"Nicht Beiersdorfer hat mir abgesagt, sondern ich dem HSV", sagt Hoogma im Gespräch mit SPORT1 und stellt klar: "Ich habe mich auch nicht angeboten, der Verein hat mich angerufen und zum Gespräch eingeladen."
Nachdem Hoogma am Freitag erklärt hatte, er habe seine Bereitschaft zurückgezogen, widersprach Beiersdorfer am Sonntag und erklärte stattdessen, der HSV habe seinerseits Hoogma abgesagt.
Hoogma beklagt fehlende Rückmeldung
"Wenn ich lese, dass Beiersdorfer alles umdreht, dann ist das nicht gut", sagt nun Hoogma. "Am Sonntag habe ich ein sehr gutes Gespräch mit Didi in Köln geführt und das war in Ordnung. Das sagte er mir auch, also kam sofort die Einladung zum zweiten Gespräch in Hamburg mit HSV-Aufsichtsrat Karl Gernandt. Bis Mittwochabend sollte eine Entscheidung fallen. Man sagte mir, dass ich spätestens am Donnerstag von Didi hören werde", berichtet Hoogma, der aktuell Sportchef beim niederländischen Erstligisten Heracles Almelo ist.
"Am Donnerstag kam den ganzen Tag gar nichts und das war ein schlechtes Zeichen für mich", erklärt Hoogma, der von 1998 bis 2004 für den HSV spielte: "Wenn man mich hätte unbedingt haben wollen, dann hätte man mich Donnerstag früh angerufen. Doch es kam nichts."
Er habe Beiersdorfer daraufhin versucht anzurufen, diesen zunächst aber nicht erreicht. Als Beiersdorfer später zurückrief, habe dieser ihm gesagt, dass noch keine Entscheidung gefallen sei, ein anderer Kandidat eine Nasenlänge vor ihm liege und dass die HSV-Verantwortlichen vielleicht auch noch mit einem anderen Kandidaten sprechen wollten.
Auch Horst Heldt sagt HSV ab
Dieser andere Kandidat war offenbar Schalkes Ex-Sportvorstand Horst Heldt, der den Hamburgern am Sonntag aber ebenfalls absagte.
Hoogma beklagt in erster Linie den Verlauf der Gespräche. "Da war kein Vertrauen da und ich habe mich zurückgezogen", sagt der 48-Jährige bei SPORT1, "man hätte mir doch ganz ehrlich sagen können: 'Nico, du bist nicht unser Mann.'"
Im Nachhinein sei er "sehr enttäuscht von Beiersdorfer, auch über die Art und Weise, wie das abgelaufen ist. So geht man nicht mit einem Menschen um. Ich war der Kapitän des HSV und habe sechs Jahre für diesen Verein gespielt."
Hoogma: "Das tut schon weh"
Als am Donnerstagabend noch immer keine Entscheidung gefallen gewesen sei, habe er das Gefühl gehabt, "dass der HSV sich beide Kandidaten warmhalten wollte - doch jetzt hat man gar keinen. So arbeitet man nicht. Ich betone nochmal, dass ich mich nicht angeboten habe. Ich wurde vom HSV angerufen und wurde zum Gespräch eingeladen."
Ob das Verhalten von Beiersdorfer ein Grundproblem beim kriselnden HSV widerspiegelt, möchte Hoogma nicht beurteilen. "Ich kann nur sagen, wie ich mich fühle", meint Hoogma. Man müsse "hart arbeiten und ehrlich sein, um Erfolg zu haben", so der frühere HSV-Profi, "und beides ist leider nicht gegeben beim HSV".
Hoogma ist jedenfalls bedient. "Das tut schon weh, auch wenn wir keine Freunde waren. Als ich beim HSV spielte, war Didi Sportdirektor und wir hatten da ein ganz normales Spieler-Sportchef-Verhältnis. Es ist einfach nur traurig."