RB Leipzig sorgt im deutschen Fußball weiter für Superlative.
Leipzig erobert Tabellenführung
Sieben Jahre nach seiner Gründung eroberte der Neuling durch ein verdientes 3:2 (1:1) bei Bayer Leverkusen erstmals die Tabellenspitze der Bundesliga und stellte mit dem sechsten Sieg in Serie zudem einen weiteren Rekord auf. (Die Tabelle der Bundesliga)
Leipzig historisch
Denn noch nie zuvor blieb ein Aufsteiger die ersten elf Saisonspiele ohne Niederlage. Leipzig ist ferner der erste ostdeutsche Bundesliga-Spitzenreiter seit Hansa Rostock im Jahr 1991.
"Es ist schön für die Liga, dass der FC Bayern erstmals seit vielen Jahren als Tabellenzweiter zu einem Auswärtsspiel fährt. Ich glaube, dass das der Liga guttut", meinte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl auf der Pressekonferenz. "Das sind nicht nur wir, die es momentan gut machen, sondern da sind einige Mannschaften, die den nächsten Schritt gemacht haben"
(Leipzig-Kapitän Dominik Kaiser zu Gast im Volkswagen Doppelpass - Sonntag, ab 11 Uhr LIVE im TV auf SPORT1, in unserem Sportradio SPORT1.fm und via Facebook Live)
Während die Sachsen zumindest bis Samstagabend auf Platz eins bleiben, tritt Leverkusen im Kampf um Champions-League-Plätze weiter auf der Stelle.
Vier Tage vor dem wichtigen Gruppenspiel in der Champions League bei ZSKA Moskau und eine gute Woche vor dem Gastspiel bei Rekordmeister Bayern München muss die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt mit Platz acht vorlieb nehmen.
"Wir waren von uns überzeugt, hatten viele Chancen, es war überhaupt nicht unverdient heute", sagte Hasenhüttl bei Sky: "Von der Mentalität her haben wir in der zweiten Halbzeit großartig dagegengehalten."
Bayer-Keeper Bernd Leno sagte: "Das ist eine riesige Enttäuschung. In der zweiten Hälfte haben uns die Kräfte gefehlt. Beim 2:2 sehe ich nicht gut aus. Der Ball dreht sich ein wenig."
(Highlights der Partie in Bundesliga Pur - Sonntag, ab 9.15 Uhr im TV auf SPORT1)
Vor 27.752 Zuschauern in der nicht ausverkauften BayArena schossen Emil Forsberg (67.) und Kapitän Willi Orban (81.) die Sachsen an die Tabellenspitze.
"Wir sind stolz darauf und das ist eine schöne Momentaufnahme", sagte Orban.
Calhanoglu vergibt Elfmeter
Zuvor hatten die Gastgeber einen Start nach Maß erwischt. Nach nur 61 Sekunden nutzte Kevin Kampl ein präzises Zuspiel von Nationalspieler Julian Brandt zu seinem ersten Saisontor. Die Führung der Hausherren hatte aber nicht lange Bestand. Denn nur drei Minuten später unterlief Julian Baumgartlinger im Anschluss an eine Ecke der Sachsen ein Eigentor zum Ausgleich.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+2) sorgte dann Brandt für die abermalige Führung der Gastgeber. "Wir mussten die Jungs in der Pause aufrichten", sagte Hasenhüttl. "In der zweiten Hälfte haben wir eine sensationelle Mentalität gezeigt!"
Dabei vergab Hakan Calhanoglu in der 54. Minute sogar noch einen Foulelfmeter für die Werkself. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
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Attacke auf RB-Mannschaftsbus
Vor dem Spiel hatten Chaoten eine Attacke auf den RB-Mannschaftsbus verübt. Einen Kilometer vor dem Stadion trafen Farbbeutel die Windschutzscheibe des RB-Gefährts. Zu Schaden kam niemand. Bayer-Sportchef Rudi Völler verurteilte den Vorfall bei Sky: "Ich weiß nicht, ob es welche von Bayer Leverkusen oder andere waren, aber das können wir natürlich nicht hinnehmen."
Nach der turbulenten Anfangsphase ging es schwungvoll weiter, wenngleich klare Chancen weitestgehend Mangelware blieben. RB-Coach Ralph Hasenhüttl musste bereits nach einer halben Stunde den verletzten Abwehrspieler Marvin Compper durch Benno Schmitz ersetzen.
Als sich beide Teams schon auf die Pause eingerichtet hatten, wagte dann Brandt nach einem klugen Pass von Calhanoglu noch einmal einen Vorstoß und erzielte aus spitzem Winkel sein zweites Saisontor. RB-Torwart Peter Gulacsi sah in dieser Szene nicht gut aus.
Leno patzt beim Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel stemmten sich die Gäste nach Kräften gegen die drohende Niederlage. Bayer hielt die Sachsen aber zunächst gut in Schach und verlegte sich seinerseits auf Konter. Nach einem vermeintlichen Foul von Stefan Ilsanker an Brandt, der es bei seinem Dribbling drauf angelegt hatte, entschied Schiedsrichter Felix Brych zum Entsetzen der Gäste auf Strafstoß.
Calhanoglu scheiterte aber vom Punkt an Keeper Gulacsi. Forsberg überraschte dann wenig später mit einem Schuss aus rund 18 Metern Nationaltowart Bernd Leno, der beim Ausgleich nicht gut aussah.
Orban machte dann im Anschluss an eine Ecke alles klar. Nach einem Ballverlust von Kampl köpfte er am langen Pfosten freistehend ein.