Ralph Hasenhüttl hat mit RB Leipzig einen nahezu perfekten Start in die neue Bundesliga-Saison hingelegt. Auf das Remis in Hoffenheim folgte ein Last-Minute-Heimsieg gegen Vizemeister Borussia Dortmund.
Hasenhüttl: "Ärgern reicht nicht"
Im Volkswagen Doppelpass zeigte sich der Coach der Leipziger begeistert von der Leistung seines Teams. Der Wille des Aufsteigers sei entscheidend gewesen, um den BVB zu besiegen.
"Man hat gemerkt, dass wir das Spiel noch gewinnen wollen. Nach dem Spiel zwischen Schalke und Bayern habe ich meine Mannschaft darauf hingewiesen, dass es nicht reicht, die Großen nur zu ärgern, wenn am Ende nichts Zählbares dabei herausspringt. Diesen Fokus wollte ich bis zum Ende des Spiels aufrechterhalten", sagte Hasenhüttl.
"Entschlossenheit, Mut, keine Angst"
Wille ist das eine, Qualität das andere. "Die Eingewechselten haben noch mal richtig Qualität auf die Fläche gebracht", hob Hasenhüttl vor allem das Duo Oliver Burke/Naby Keïta hervor, das in der zweiten Halbzeit gekommen war und den goldenen Treffer erzwungen hatte.
Vor allem der 19-jährige Burke hat den RB-Coach durch "Entschlossenheit" und "Mut" überzeugt. "Er hatte keine Angst", schwärmte Hasenhüttl von der schottischen Nachwuchshoffnung. Der Außenstürmer habe aber, ebenso wie der Rest seiner Mannschaft, noch viel Raum für Verbesserungen.
"Seine Festplatte, was die Arbeit gegen den Ball betrifft, ist weiß. Davon hat er noch nie etwas gehört. Wir müssen danach trachten, dieser jungen Mannschaft die Zeit zu geben", sagte Hasenhüttl.
Kritik an RB stört Hasenhüttl nicht
Burke war für bis zu 17 Millionen Euro von Nottingham Forest zu den Sachsen gewechselt. Einen solchen Transfer hätte Hasenhüttl bei seinem Ex-Klub Ingolstadt wohl kaum tätigen können. Auch aus diesem Grund entschied sich der 49-Jährige für einen Wechsel zu RB.
"Ich möchte in der Lage sein, irgendwann auch gegen diese Topmannschaften zu gewinnen. Mit einer Truppe, wo ich in solchen Momenten noch mal was nachschießen kann. Wir haben in der letzten Saison mit Ingolstadt sowohl gegen Dortmund als auch gegen Bayern richtig enge Spiele gezeigt. Es hat im Endeffekt nicht gereicht. Dann ist in mir irgendwann der Plan gereift, zu wechseln", erklärte Hasenhüttl.
Dass Leipzig viel Gegenwind bekommt und Fußball-Deutschland entzweit, stört den Übungsleiter nicht: "Ich kann und muss mit dieser Situation nicht viel anfangen. Ich will mich aufs Sportliche konzentrieren. Ich bekomme nur das mit, was in Leipzig passiert. Und das ist nur positiv..."