Thomas Tuchel hat seine Mannschaft so hart kritisiert wie noch nie in seiner Amtszeit. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden heute", haderte Borussia Dortmunds Trainer nach dem 2:2 gegen den 1. FC Köln mit der Leistung seiner Mannschaft.
Tuchel schlägt vor Pokalfinale Alarm
"Wir haben 32 Spieltage plus Euro League, plus DFB-Pokal, jeden Spieltag am Limit gespielt, womit wir vor zehn Tagen aufgehört haben", sagte Tuchel.
"Das ist nicht gut", warnte er mit Blick auf das DFB-Pokalfinale in einer Woche gegen den FC Bayern.
Er habe große Sorge, was das Endspiel in Berlin angeht. "Wir haben einen absoluten Spannungsverlust in unserem Spiel und unserer Haltung", kritisierte Tuchel.
Aufgabe gegen Bayern "doppelt und dreifach schwer"
Die fünf verlorenen Punkte auf den FC Bayern gegen Köln und der Vorwoche beim 0:1 in Frankfurt - die einzige Rückrundenniederlage des BVB - brachten den Coach hörbar in Rage. Zum Saisonabschluss beträgt der Abstand des Vizemeisters zehn Zähler auf den Champion aus München.
"Wir wollten ihnen nächste Woche in Berlin mit nur fünf Punkten Abstand begegnen. Jetzt gilt es wieder, Form und Haltung zu finden", forderte der 42-Jährige.
Das sieht er allerdings als enorme Herausforderung an. "Es ist deutlich schwerer, zur Form zurückzufinden als sie zu halten", sagte Tuchel. "Deshalb wird die Aufgabe nun doppelt und dreifach schwer. Daran sind wir selber schuld."
Von der absoluten Topform weit entfernt
"Ich habe große Sorgen", sagte Tuchel. "Wir können nur in der absoluten Topform Pokalsieger werden. Und von der absoluten Topform sind wir in den letzten zwei Wochen entfernt wie vielleicht noch nie."
Auch die Spieler haben den Leistungsabfall registriert. "Wir müssen in dieser Woche konzentrierter trainieren, um die Chance zu behalten, in Berlin zu gewinnen", räumte Marcel Schmelzer auf SPORT1-Nachfrage ein.
"Wir haben eine herausragende Runde gespielt, da klammere ich die letzten zwei Spiele aus, aber das machen wir uns nicht kaputt", meinte der Linksverteidiger kämpferisch.
"Das wird ein anderes Spiel werden, weil sich nicht eine Mannschaft hinten reinstellt und die andere versucht, dagegen anzulaufen", so Schmelzer bezogen auf die defensive Taktik der letzten beiden Liga-Gegner.
Kampfansage von Hummels
"Ich gehe nicht davon aus, dass sich die Bayern mit einer Fünferkette am Sechzehner verschanzen werden", meinte auch Mats Hummels.
Der scheidende BVB-Kapitän ging nach seinem letzten Heimspiel wieder einmal auch verbal voran: "Ich will Bayern solange schlagen wie ich hier bin. Dass ist jetzt eben noch dieses eine Spiel der Fall."