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Ärger zwischen Eintracht Frankfurt und Nürnberg wegen Marco Russ

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Ärger zwischen Eintracht Frankfurt und Nürnberg wegen Marco Russ

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Fall Russ: Eintracht wittert Verschwörung

Marco Russ wird im Relegations-Hinspiel zur tragischen Figur. Die Eintracht erhebt wegen der Ermittlungen gegen den Verteidiger schwere Vorwürfe. Coach Kovac hofft auf Ruhe.
Eintracht Frankfurt v 1. FC Nuernberg - Bundesliga Playoff Leg 1
Eintracht Frankfurt v 1. FC Nuernberg - Bundesliga Playoff Leg 1
© Getty Images
Frank Hellmann
Marco Russ wird im Relegations-Hinspiel zur tragischen Figur. Die Eintracht erhebt wegen der Ermittlungen gegen den Verteidiger schwere Vorwürfe. Coach Kovac hofft auf Ruhe.

Noch nie hat sich Niko Kovac als Trainer von Eintracht Frankfurt so aufgebracht geäußert wie nach dem Relegations-Hinspiel gegen den 1. FC Nürnberg (1:1).

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Die Umstände rund um die durch eine Dopingprobe herausgekommene Tumorerkrankung seines Kapitäns Marco Russ, der sich unglücklicherweise neben einem Eigentor mit einer Gelben Karte auch noch eine Sperre fürs Rückspiel am Montag (ab 20 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) einhandelte, brachten den in Berlin geborenen Kroaten mächtig in Rage.

"Ich finde es merkwürdig, dass es mit den Ergebnissen drei Wochen dauert und diese dann vor einem so wichtigen Spiel veröffentlicht werden. Ich halte das, salopp gesagt, für schlecht. Das ist nicht gut gelaufen", schimpfte Kovac.

Kovac: "Das ist eine Frechheit"

Der Kroate ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wir sind nicht diejenigen, die Schuld haben. Das ist eine Frechheit, das kann man so nicht machen."

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Nachdem die Anti-Doping-Kommission des DFB die Hessen am Mittwochnachmittag von dem Dopingverdacht durch einen erhöhten Wert des Schwangerschaftshormons HCG in Kenntnis setzte, standen am selben Tag Beamte der Staatsanwaltschaft bei Verein und Spieler vor der Tür, um dessen Spind in der Kabine, das Hotel und später das Privathaus von Russ zu durchsuchen.

Zwischenzeitlich hatte aber die Eintracht ihren Abwehrrecken zu umfangreichen Untersuchungen geschickt und durch einen Internisten ermitteln lassen, dass die Tumorerkrankung für die Werte verantwortlich sei. "Die Werte haben sich sogar mit jeder Probe noch erhöht", so Vorstandschef Heribert Bruchhagen.

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Hellmann erhebt schwere Vorwürfe

Die Behörden sind durch das neue Antidopinggesetz zunächst dazu verpflichtet, unverzüglich Ermittlungen einzuleiten. "Nur: Dann bekommt man vom Arzt eine Bestätigung, dass Russ erkrankt ist, und trotzdem kommt immer noch jemand und sagt, ich glaube dem nicht", ätzte Kovac. "Und dann wird auch noch erklärt, der Befund des Arztes sei nicht da gewesen. Das ist eine Lüge, das ist nicht die Wahrheit."

Bruchhagen pflichtete ihm bei: "Dass die Staatsanwaltschaft davon keine Kenntnis hatte, ist schlichtweg falsch."

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Über die Beweggründe von DFB, NADA und Staatsanwaltschaft, den Verein vor einem der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte damit zu konfrontieren, sind in der Frankfurter Führungsetage etliche Verschwörungstheorien im Umlauf.

"Die haben auf einen Mega-Skandal gehofft", mutmaßte Vorstand Axel Hellmann spät in der Nacht bei SPORT1. Dem Juristen schwillt ob der Abläufe der Kamm, und er plädiert dafür, dieses Thema grundsätzlich zu klären. "Das Timing war ganz schlecht." Juristische Schritte haben die Hessen in der Hinterhand.

Kovac: "Man sollte ihn in Ruhe lassen"

Kovac wünscht sich für einen Spieler, der sich ursprünglich am Dienstag einer Operation unterziehen wollte, die nun aber nach seiner zehnten Gelben Karte auch vorziehen könnte, nur eines: "Wenn man so eine Diagnose erhält, sollte man ihn in Ruhe lassen. Ich weiß nicht genau wie er sich fühlt, aber mit Sicherheit nicht gut."

Als der gebürtige Hesse nach Schlusspfiff mit seinen Kindern Moses (5) und Vida (3) an der Hand aufs Feld lief und artig ins Publikum winkte, wirkte das wie ein längerer Abschied – und der Moment ging allen Beteiligten unter die Haut.

Dass Sohn und Tochter dabei Kopfhörer trugen, passte gut. Die nächsten Tage ist es für den Protagonisten wohl tatsächlich ratsam, das meiste um ihn herum auszublenden – und für den Genesungsprozess nach der OP ganz abzuschalten.