Für Sandro Wagner vom SV Darmstadt 98 sind die Millionengehälter heutiger Profis keineswegs überzogen, sondern "angemessen oder teilweise eher zu wenig".
Wagner: Profis verdienen zu wenig
Zur Begründung seiner gewagten These verwies der Torjäger im Interview mit der Bild auf den "Riesendruck" durch die Öffentlichkeit.
"Jeder guckt einem auf die Finger - und das auch privat. Und es ist doch wie in der freien Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage. Gemessen an all dem, was man aufgibt, finde ich, dass auch die Spieler bei Bayern zu wenig verdienen - selbst zwölf Millionen oder so. Die Profis in den amerikanischen Ligen bekommen auch deutlich mehr", erklärte er.
Der 28-Jährige weiter: "Und ein Profi-Fußballer ist ja nicht plötzlich Profi-Fußballer. Der schenkt seine komplette Jugend her. Du hast kaum Freunde in der Jugend, kannst nicht einfach in die Disco abends. Da musst du fit sein, da hast du Spiele. (…) Das ist harte Arbeit. Und das vergessen die Leute. Und dann hast du nur zehn bis 15 Jahre, danach stehst du oft ohne Ausbildung oder richtiges Studium da, musst wieder neu anfangen mit riesigem Aufwand. Meiner Meinung nach ist daher jeder Euro verdient."
"Sollten von Neid-Kultur wegkommen"
Für Wagner ist es deshalb auch "völlig in Ordnung", wenn Spieler ihren Wohlstand etwa durch auffällige Kleidung und Fahrzeuge zur Schau stellen.
"Wir sollten auch mal von dieser Neid-Kultur wegkommen in ganz Deutschland. In England zum Beispiel feiern die Fans, wenn du mit 'nem geilen Auto kommst. Wenn du bei uns ein gutes Auto hast, musst du es fünf Ecken weiter parken, damit keiner neidisch ist. Das finde ich lächerlich", meinte der Stürmer.
Zu seinen Zukunftsplänen hält sich der 1,94-Meter-Mann, dessen Vertrag bei den Hessen 2017 ausläuft, derweil weiterhin bedeckt.
"Ich habe noch vier, fünf sehr gute Jahre vor mir. Ich kann nicht sagen, dass ich Darmstadt definitiv verlasse - denn ich habe hier einen Vertrag. Aber ich habe nie einen Hehl draus gemacht, dass es eine coole Sache wäre, wenn ich mal nach England gehen würde. Aber es muss nicht England sein. Ich könnte mir auch sehr, sehr gut vorstellen, in der Bundesliga zu bleiben", so Wagner.