Nach der verpassten vorzeitigen Meisterschaft hat sich Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge zu der Kritik von Hans-Joachim Watzke in der Causa Mats Hummels geäußert.
Hummels: Rummenigge korrigiert Hoeneß
"Uli Hoeneß hat da wohl etwas missverstanden", räumte er bei Sky ein. "An die Tür geklopft hat schon der FC Bayern bei Mats Hummels und nicht umgekehrt. Hummels ist nicht offensiv auf uns zugekommen. Wir haben ihn angefragt, ob er sich einen Wechsel vorstellen könnte."
Der ehemalige Bayern-Präsident Hoeneß hatte am Freitag erklärt: "Wenn einer an die Tür klopft, dann wird der FC Bayern schlecht beraten sein, die Tür nicht aufzumachen."
Rummenigge: Werden "seriöse Lösung finden"
Diese Aussage führte bei BVB-Boss Watzke zu Verstimmung. "Was da gestern aus München gekommen ist, fand ich etwas merkwürdig. Ich fand das nicht gut", sagte er vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg bei Sky.
Rummenigge betonte am späteren Samstagnachmittag, er habe noch einmal mit Hoeneß gesprochen und das Missverständnis aus der Welt geräumt. Hoeneß sei vor seiner umstrittenen Aussage gefragt worden, ob der FC Bayern direkten Konkurrenten Spieler wegkaufe. Daraufhin habe er versucht zu erklären, dass der Wunsch mitunter auch von den Spielern ausgehe.
Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen um einen Wechsel von Hummels erklärte Rummenigge, er sei sicher, "dass wir eine seriöse Lösung finden werden".
Und das wohl schon in den nächsten Tagen. "Ich glaube nicht, dass man bis zum Pokal-Finale mit der Entscheidung warten wird", sagte Rummenigge.
Das Pokalfinale zwischen den Bayern und dem BVB findet am 21. Mai in Berlin statt.
Hummels: "Größter Humbug"
Auch Hummels selbst reagierte auf die Aussagen von Hoeneß.
"Ich habe mich nirgendwo angeboten. Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe", sagte Hummels nach Dortmunds Kantersieg gegen Wolfsburg.
Auch eine Entscheidung sei noch nicht gefallen: "Es gibt den Wunsch. Aber es gibt nichts, was man verkünden könnte. Es gibt eben nur eine wahrscheinliche, eventuelle Möglichkeit. Mehr noch nicht."
Watzke: Hummels hat "nur einen Wunsch geäußert"
Watzke hatte zuvor noch einmal bekräftigt, dass ein Abschied von BVB-Kapitän Hummels noch nicht beschlossen sei: "Er hat ja nur einen Wunsch geäußert und nichts anderes. Ob dieser Wunsch realisiert wird, werden wir mal schauen."
Die Chance, dass der Weltmeister in der kommenden Saison noch in Dortmund spiele, sei "nicht so klein wie viele glauben, aber sie ist auch nicht besonders groß".
Die Verantwortlichen des BVB sind laut Watzke bereits in Kontakt mit dem FC Bayern, ein konkretes Angebot für Hummels liege aber nicht vor. "Es braucht aber auch kein Angebot vorliegen, denn wir haben ziemlich genaue Vorstellungen - und die werden erfüllt oder nicht. Die realisieren sich zu 100 Prozent oder es gibt keinen Wechsel", betonte Watzke.