Julian Nagelsmanns Einstand als jüngster Bundesliga-Trainer hat mich beeindruckt.
Hoffenheims Weg ist mutig und richtig
Mit nur 28 Jahren glänzte der neue Hoffenheimer Coach zunächst durch einen souveränen ersten Presseauftritt, um dann mit dem 1:1 bei Werder Bremen auch noch ein sportliches Ausrufezeichen mit der abstiegsbedrohten TSG zu setzen.
Der Punkt in Bremen war verdient und wichtig zugleich, der Relegationsplatz ist mit fünf Punkten Rückstand weiter im sichtbaren Bereich.
Mir hat vor allem der Mut von Nagelsmann imponiert. Der Nachwuchscoach ließ mit einem jungen Team (Durchschnittsalter: 23,7 Jahre) ein neues 3-4-1-2-System spielen und setzte mit der Nichtnominierung von Kevin Kuranyi auch gleich ein Zeichen. Die bis dahin verunsicherte Mannschaft wirkte agiler und stabiler als zuletzt - ein Verdienst des neuen Trainers!
Hoffenheims Weg mit Bundesliga-Neuling Nagelsmann ist mutig und richtig. Nach Huub Stevens' Rückzug war die Entscheidung nur eine logische Folge, da Nagelsmann ohnehin im kommenden Sommer übernommen hätte.
Die Kraichgauer kehren also einfach nur etwas früher als geplant zu ihren sportlichen Wurzeln zurück. In einer ähnlichen Situation hatte übrigens auch Markus Gisdol Hoffenheim 2013 übernommen und gerettet.
Doch selbst wenn am Saisonende ein Hoffenheimer Abstieg Realität werden sollte - der eingeschlagene Weg ist alternativlos. 1899 Hoffenheim steht längst nicht mehr für einen offensiv und innovativ geprägten Fußball-Provinzklub.
Und das Geld von Mäzen Dietmar Hopp taugt in der Krise ebenfalls wenig, um eine Neid-Debatte zu entfachen. Spätestens mit dem Aufstieg von RB Leipzig verschiebt sich diese Art von Diskussion ohnehin Richtung Osten.
Umso wichtiger wird es für Hoffenheim also sein, in Zukunft das eigene Profil deutlich zu schärfen. Der junge Julian Nagelsmann könnte dafür genau der richtige Mann sein.