Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern, hat bei einer Veranstaltung in Mailand die Gründung einer europäischen Superliga ins Spiel gebracht.
Rummenigge denkt an Superliga
"Ich schließe es nicht aus, dass man in Zukunft eine europäische Liga gründet, in der die großen Teams aus Italien, Deutschland, England, Spanien und Frankreich spielen", sagte der 60-Jährige in einer Diskussionsrunde an der Universität "Bocconi". Er sprach dabei von einer Großenordnung von gut 20 Klubs.
"Die Liga wäre unter dem Dach der UEFA oder privat organisiert". Inzwischen, begründete Rummenigge, würden in den fünf großen Ligen Europas die Topklubs immer stärker.
Rummenigge dachte außerdem laut darüber nach, Spiele zu Vermarktungszwecken in den USA oder in Asien stattfinden zu lassen. Pate bei der Idee könnte die amerikanische Football-Liga NFL gestanden haben, die seit Jahren einige Partien der regulären Saison in europäischen Metropolen austrägt. Rummenigge ist neben seiner Funktion als Vorstandschef des FC Bayern auch Boss der Europäischen Klubvereinigung ECA.
"Keine Einkaufsliste von Ancelotti"
Zudem äußerte er sich auch über den künftigen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. "Ich habe ihn noch nicht getroffen, er ist in Kanada oder den USA. Ich habe mit ihm telefoniert, aber er hat mir keine Liste mit den Einkäufen für den Sommer zugeschickt. Wir haben eine klasse Mannschaft, das wissen wir, das weiß er auch."
Rummenigge zeigte sich überzeugt, dass der Italiener Ancelotti mit guten Deutschkenntnissen in München starten werden. "Er hat eine Deutschlehrerin hier in Mailand und eine in Kanada, wenn er im Juli beginnt, wird er bereits deutsch reden können."
Final-Niederlage 2010 als Ansporn
Der Bayern-Boss erklärte auch, wie sich die Bayern für ihren Aufstieg in Europa inspirieren ließen. "Am Anfang der 2000er Jahre haben wir auch geschaut, was die italienischen Klubs machten, und gesagt: Wir können sie nicht kopieren." Dann fügte an: "Das Jahr der Geburt der Bayern war 2010, als wir das Champions League Finale (gegen Inter, Anm. d. Red.) verloren haben."
Von diesem Punkt an habe Bayern aufgeholt. "Wie im Leben musst du auch im Fußball Geduld haben", sagte Rummenigge. "Wenn du zehn Stars in einer Saison einbauen willst, ist es nicht einfacht sofort Erfolg zu haben."
An der Veranstaltung an der Universität in Mailand zum Thema Financial Fairplay nahm auch Juventus-Boss Andrea Agnelli teil.
Dieser lobte dabei den finanziellen Vorsprung des FCB und nannte den deutschen Rekordmeister in finanzieller Hinsicht auf einer Stufe mit dem FC Barcelona, Real Madrid und Manchester United. Die Münchner und die "Alte Dame" treffen im Achtelfinale der Champions League aufeinander.