Trotz der Terroranschläge von Paris und der Länderspielabsage von Hannover sieht Polizeigewerkschafts-Boss Rainer Wendt keine dauerhafte Gefahr für die Sicherheit in den Bundesliga-Stadien.
"Können nicht alle Risiken abdecken"
"Dass sich der Fußball dramatisch verändern wird, glaube ich ganz einfach nicht. Wir werden diese Schockphase überwinden und uns darauf einstellen. In der Vergangenheit ist die Sicherheit in unseren Stadien kontinuierlich verbessert worden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir demnächst wieder unbefangen und fröhlich Fußball genießen werden", sagte Wendt im Interview mit SPORT1, mahnte aber auch:
"Wir müssen damit leben, dass es ein Lebensrisiko und ein tägliches Risiko gibt. Dazu gehören terroristische und kriminelle Bedrohungen. Man muss sich darauf verlassen, dass alle Verantwortungsträger in den Vereinen und bei der Polizei ihr bestmögliches tun. Wir können nicht alle Risiken abdecken."
Daher sei eine Personalisierung von Eintrittskarten "kein Allheilmittel", so Wendt: "Man wird immer einen Weg finden, ins Stadion einzudringen und kriminelle Handlungen zu begehen."
Gleichwohl werden die Polizeibehörden nach den jüngsten Zwischenfällen "die Sicherheitsmaßnahmen hochfahren. Das tun wir ja seit den Anschlägen von Paris ohnehin. Bei großen Ereignissen schauen wir natürlich doppelt hin."
Er hoffe daher auf volle Stadien am Wochenende, sagte Wendt. "Der eine oder andere wird sicher ein mulmiges Gefühl haben. Wenn die Leute sehen, wie die Sicherheitsmaßnahmen überall greifen, geht dieses Gefühl auch schnell weg und man erfreut sich wieder am Fußball."