Trotz der eingebauten Torgarantie des neuen Rekordstürmers Pierre-Emerick Aubameyang hat Borussia Dortmund im Fernduell mit dem "FC Bayern Lewandowski" zum ersten Mal den Kürzeren gezogen und die Spitze der Bundesliga an den Rekordmeister verloren.
Dortmund gibt Platz eins ab
Nach elf Pflichspiel-Siegen in Folge unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel kam der BVB am 6. Spieltag ausgerechnet beim Krisenklub1899 Hoffenheim nicht über ein 1:1 (0: 1) hinaus. (SERVICE: Die Tabelle)
"Wir haben ein bisschen um den heißen Brei herumgespielt", sagte Tuchel nach Abpfiff bei Sky: "Es war nicht der Zug drin, den wir brauchen, um richtig torgefährlich zu werden. Wir waren einfach nicht zwingend. Aber wir müssen aufpassen, dass wir uns jetzt nicht als Verlierer fühlen, denn das sind wir nicht."
Aubameyang schreibt Geschichte
Aubameyang traf in der 55. Minute für Dortmund und war somit in den ersten sechs Spielen immer erfolgreich - das gab es noch nie in der Bundesliga. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)
Sebastian Rudy traf für Hoffenheim (42.). Damit bleiben die Kraichgauer der einzige Bundesligist ohne Pflichtspielsieg in der laufenden Spielzeit.
Der Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp hat nur zwei Punkte auf dem Konto - so schlecht war die TSG zu diesem Zeitpunk einer Saison noch nie.
Reus beginnt, Mkhitaryan draußen
Vor 29.700 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena - darunter Bundestrainer Joachim Löw - überraschte Tuchel mit einer Mini-Rotation.
Ilkay Gündogan und Henrich Mkhitaryan saßen auf der Bank, der zuletzt angeschlagene Nationalspieler Marco Reus stand in der Startformation.
Auf Weltmeister Erik Durm, Neven Subotic und Nuri Sahin (alle verletzt) musste Tuchel verzichten. (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Reus findet nicht richtig rein
Die Dortmunder bestimmten von Beginn an das Geschehen. Die Gastgeber, deren Trainer Markus Gisdol vor der Partie von Hopp mit einer Jobgarantie ausgestattet worden war, hatten in der Defensive alle Hände voll zu tun.
Ein Großchance konnte sich der BVB in der ersten Viertelstunde allerdings nicht erarbeiten.
Auch Mitte der ersten Hälfte änderte sich nichts am Spielverlauf. Dortmund dominierte, ließ aber die Durchschlagskraft in der Offensive vermissen. Die Ideengeber Gündogan und Mkhitaryan wurden vermisst, Reus war nicht richtig in der Partie.
Ginter mit Riesenbock
In der 24. Minute wären die Gäste bereits fast in Rückstand geraten. Nach einem Fehler von Torwart Roman Bürki konnte TSG-Neuzugang Eduardo Vargas die große Möglichkeit aber nicht nutzen.
Mit zunehmender Spieldauer enttäuschten die Dortmunder immer mehr. Nach Vorarbeit von Vargas erzielte Rudy kurz vor der Pause die Hoffenheimer Führung, die nicht einmal unverdient war.
Zu Beginn der zweiten Hälfte reagierte Tuchel und brachte Mkhitaryan für Jonas Hofmann. Die Maßnahme brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg.
Ganz im Gegenteil: Nach einem haarsträubenden Fehler von Weltmeister Matthias Ginter hatte Vargas die große Chance zum zweiten Hoffenheimer Tor, der Chilene traf aber nur den Pfosten (50.).
Gisdol muss auf die Tribüne
Eine Minute später wurde Gisdol, der sich andauernd über die Schiedsrichter-Leistung beschwert hatte, von Referee Tobias Welz (Wiesbaden) auf die Tribüne verbannt. (SERVICE: Die Statistiken des Spiels)
Sein Gegenüber Tuchel zog kurz darauf den nächsten Joker und brachte Gündogan für Reus (54.). Nur eine Minute später erzielte Aubameyang sein siebtes Saisontor. Im Anschluss drängten die Westfalen auf die Führung, vergaben aber zahlreiche gute Gelegenheiten.
Tuchel wollte das aber nicht allzu hoch hängen: "In drei Tagen spielen wir schon wieder und sind dann auch bereit, eine weitere Siegesserie zu starten."
Ärger über ausbleibenden Elferpfiff
Nur eines ärgerte den Coach: "Leider bekommen wir einen klaren Elfmeter nicht. Wenn der gewesen wäre, hätten wir wohl gewonnen", sagte Tuchel und spielte an auf die Szene in der 59. Minute.
Gonzalo Castro flankte in den Strafraum – und dort spielte Jeremy Toljan den Ball mit der Hand. Doch Schiedsrichter Tobias Welz beließ seine Pfeife stumm.